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Glanz
Glanzton; Funkeln; Protz; Herrlichkeit; Pomp; Prunk; Pracht; Strahlung; Leuchten; Brillianz

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Glanz [glants̮], der; -es:
1. Licht, das besonders Körper, Stoffe mit glatter, spiegelnder Oberfläche reflektieren:
der Glanz des Goldes; der seidige Glanz ihrer Haare; der Ballsaal erstrahlt in neuem Glanz.
Syn.: Schein, Schimmer.
Zus.: Lichterglanz, Seidenglanz, Sternenglanz.
2. innewohnender bewunderter Vorzug, der in entsprechender Weise nach außen hin in Erscheinung tritt:
der Glanz der Zwanzigerjahre; der Glanz der Jugend, der Schönheit; seine Stimme hat an Glanz verloren.
Syn.: Herrlichkeit, Schönheit.

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Glạnz 〈m.; -es; unz.〉
1. Lichtspiegelung an glatter Oberfläche von Körpern od. auf Geweben, das Glänzen, Leuchten, Strahlen (Fett\Glanz, Metall\Glanz, Seiden\Glanz, Sonnen\Glanz)
2. 〈fig.〉 Pracht, Gepränge, Herrlichkeit
3. Politur, Glasur (Hoch\Glanz)
4. 〈Bez. für〉 mehrere schwefelhaltige Mineralien (Blei\Glanz)
● der \Glanz des Goldes, der Kerzen, des Schmuckes, der Sterne; der \Glanz der Jugend, des Reichtums, des Ruhmes, der Schönheit 〈fig.〉 ● eine Sache ihres \Glanzes berauben; den \Glanz einbüßen, verlieren 〈a. fig.〉; aller \Glanz erlosch 〈a. fig.〉; einer Sache \Glanz geben, den \Glanz nehmen; \Glanz verbreiten, verlieren 〈a. fig.〉 ● blendender, heller, leuchtender, matter, schimmernder, seidiger, strahlender \Glanz ● die Schuhe auf \Glanz polieren; sie zeigt sich heute in vollem \Glanze 〈fig.; umg.〉 von ihrer besten Seite; in neuem \Glanz erscheinen; im höchsten \Glanz erstrahlen (lassen); eine Prüfung mit \Glanz bestehen 〈fig.; umg.〉 ausgezeichnet; ein Fest mit großem \Glanz feiern; er verstand es, sich mit \Glanz aus der Affäre zu ziehen 〈fig.; umg.〉 klug u. geschickt; mit \Glanz und Gloria seinen Einzug halten 〈fig.; umg.〉 mit großem Aufwand; vom trügerischen \Glanz des Reichtums geblendet 〈fig.〉 ● welcher \Glanz kommt da in meine Hütte! (scherzh. zur Begrüßung eines unerwarteten Besuchers; frei nach Schillers „Jungfrau von Orleans“, Prolog, 2. Auftritt) [<mhd. glanz „Schimmer, Leuchten“ <ahd. glanz „leuchtend, strahlend, hell“ <germ. *glent- <idg. *ghlend-; zu idg. *ghel- „glänzend, blank“; verwandt mit glimmen, Gold]

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Glạnz , der; -es [mhd. glanz, zu mhd., ahd. glanz = glänzend, leuchtend, verw. mit gelb]:
a) das Glänzen; glänzende Beschaffenheit von etw.:
heller, strahlender G.;
der fiebrige G. der Augen;
der seidige G. ihrer Haare;
der matte, warme G. von Seide;
seinen G. verlieren;
Ü sich im G. des Ruhmes sonnen;
R welcher G. in meiner Hütte! (scherzhaft-ironische Äußerung zur Begrüßung eines überraschend od. selten erscheinenden Besuchers; nach Schillers »Jungfrau von Orleans«, Prolog, 2. Auftritt);
b) einer Sache innewohnender bewunderter Vorzug, der in entsprechender Weise nach außen hin in Erscheinung tritt:
ein trügerischer G.;
seine Stimme hat an G. verloren;
ein Fest mit großem G. (Aufwand, Pomp) feiern;
etw. kommt zu neuem G.;
mit G. (ugs.; sehr gut, hervorragend, ausgezeichnet: sie hat die Prüfung mit G. bestanden, die Schwierigkeit mit G. gemeistert);
G. und Gloria (öffentliche Ehrung u. Anerkennung);
mit G. und Gloria (ugs.: 1. hervorragend: eine Prüfung mit G. und Gloria bestehen. 2. iron.; wie es schlimmer nicht geht: er ist mit G. und Gloria durchgefallen, rausgeflogen).

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Glanz,
 
die Eigenschaft einer Licht reflektierenden Fläche (speziell von Kristalloberflächen), je nach Beleuchtungs- und Beobachtungsrichtung verschiedener Leuchtdichten zu zeigen. Bei sehr glatten Flächen überwiegt die gerichtete Reflexion (hoher Glanz), bei rauen Flächen die diffuse Reflexion (matter Glanz). Als physikalische Größe ist der Glanz der Quotient aus den Lichtströmen des gerichtet (spiegelnd) reflektierten Lichtes (Glanzlicht) und des diffus reflektierten Anteils.
 
Nach der Ähnlichkeit mit dem Glanz bekannter Stoffe unterscheidet man in der Mineralogie Metallglanz (bei undurchsichtigen Mineralen mit hohem Absorptionsindex), Diamantglanz (bei durchsichtigen Mineralen mit hoher Brechzahl), Glasglanz (bei klaren, durchsichtigen Mineralen mit mittlerer Brechzahl), Fettglanz (bei muschelig brechenden, leicht getrübten Mineralen), Perlmutterglanz (bei leicht spaltbaren, durchsichtigen Mineralen, bei denen dünne Luftschichten in Spaltrissen farbige Interferenzerscheinungen bewirken), Porzellanglanz (bei stark getrübten Mineralen) und Seidenglanz (v. a. bei feinfaserigen Mineralen).

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Glạnz, der; -es [mhd. glanz, zu mhd., ahd. glanz = glänzend, leuchtend, verw. mit ↑gelb]: a) das Glänzen; die glänzende Beschaffenheit von etw.: heller, strahlender G.; der fiebrige G. der Augen; der seidige G. ihrer Haare; der matte, warme G. von Seide; In dem kleinen Speisesaal funkelte das Weiß der Tischtücher, und die Gläser standen als weicher G. (Musil, Mann 1409); seinen G. verlieren; R welcher G. in meiner Hütte! (scherzhaft-ironische Äußerung zur Begrüßung eines überraschend od. selten erscheinenden Besuchers; nach Schillers „Jungfrau von Orleans“, Prolog, 2. Auftritt); Ü sich im G. des Ruhmes sonnen; b) einer Sache innewohnender bewunderter Vorzug, der in entsprechender Weise nach außen hin in Erscheinung tritt: ein trügerischer G.; Auch der Begriff der Ehre hat für mich nicht mehr denselben jugendlichen G. von damals (Kesten, Geduld 70); Der G. der alten Adelspaläste ist gebrochen (Niekisch, Leben 221); seine Stimme hat an G. verloren; ein Fest mit großem G. (Aufwand, Pomp) feiern; etw. kommt zu neuem G.; *mit G. (ugs.; sehr gut, hervorragend, ausgezeichnet): er hat die Prüfung mit G. bestanden, die Schwierigkeit mit G. gemeistert; G. und Gloria (öffentliche Ehrung u. Anerkennung): Kein G. und Gloria für Ludwig Erhard? (Hörzu 8, 1977, 129); um all die Devotionalien der Kulturbürger zu bewundern, ... das ewige G. und Gloria großer Kunst (Fest, Im Gegenlicht 364); Ihre Suche nach Äußerlichkeiten, nach G. und Gloria und Glamour macht es Ihnen oft schwer, echte Freunde zu finden (Freundin 5, 1977, 118); mit G. und Gloria (ugs.; 1. selten; hervorragend: eine Prüfung mit G. und Gloria bestehen. 2. iron.; wie es schlimmer nicht geht: er ist mit G. und Gloria durchgefallen, rausgeflogen).

Universal-Lexikon. 2012.