Boots|bau, der <Pl. [selten] -ten>:
Bau von Segeljachten u. Booten.
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Bootsbau,
kleinerer, technisch ausgerichteter, mit Planung und Produktion von Booten befasster Wirtschaftszweig; auch Bezeichnung für die meist industrielle, seltener noch handwerklich erfolgende Herstellung von Holz-, Kunststoff-, Leichtmetall- oder Stahlbooten auf kleineren und mittelgroßen Werften. In den Fertigungsstätten des Bootsbaus werden im Wesentlichen bei kleineren Booten die Schale, bei größeren der Rumpf hergestellt sowie geplante Auf- und Innenausbauten ausgeführt. Die technischen Ausrüstungsteile (Antrieb, Mess-, Steuer- und Navigationseinrichtungen) können von der Werft, aber auch durch dafür spezialisierte Ausrüstungsfirmen eingebaut werden. Im Bootsbau wurde Holz als Werkstoff für die Spanten und Außenhaut schrittweise zurückgedrängt und durch die Kompositbauweise (hölzerne Außenhaut auf Stahlspanten) ersetzt. Heute werden Gebrauchsboote überwiegend aus Stahl oder Leichtmetall gefertigt, da die Schweißtechnik problemlos anwendbar ist. In Österreich wurde eine Konstruktionsform entwickelt, die die Herstellung eines Rumpfes aus Aluminium ohne Schweißen ermöglicht; dabei werden entsprechend der Rumpfform in Längsrichtung gebogene Profile miteinander verschraubt und bilden einen dichten, stabilen Bootskörper, der eine geringere Anzahl Spanten benötigt. Jachten und Sportboote werden nur noch selten aus Holz, sondern vor allem aus glasfaserverstärktem Kunststoff (Polyester- und Epoxidharze) mit Glasfaser- oder Glasgewebematten und Rovings als Verstärkungsmaterial hergestellt.
Bei Holzbooten besteht die Außenhaut aus Holzplanken, die an den (mit dem Kiel verbundenen) Spanten befestigt sind. Es werden v. a. Eiche, Teak, Mahagoni und Kiefernhölzer (Pitchpine) verwendet. Jachten, die aus Holz hergestellt werden, erhalten meist eine glatte Kraweelbeplankung (Planken dicht aneinander gesetzt, längsschiffs verlaufend), größere Boote eine Diagonalkraweelbeplankung (mit schräg zur äußeren Kraweelbeplankung verlaufenden Innenplanken; ergibt eine größere Dichtigkeit); Gebrauchsboote haben oft eine Klinkerbeplankung (Planken übereinander gesetzt). Um Wasserdichtigkeit zu erreichen, werden Außenhaut- und Deckplanken mit elastischen Kitten abgedichtet (»kalfatert«) oder kunstharzverleimt. Bei kleineren Holzbooten hat sich die Kombination der Knickspantform und der damit möglichen Verwendung von kunstharzverleimtem Sperrholz für die Außenhaut anstelle von Planken durchgesetzt. Bei Kunststoffbooten wird Mahagoni teilweise als Decksbeplankung (besonders die Laufflächen) über dem Laminat verwendet; es dient dem Schutz der Kunststoffoberfläche und verbessert den optischen Eindruck des Bootes.
Beim Bau von Kunststoffbooten wird die Innenseite einer aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder Stahl bestehenden Außenform, die von einem dem gewünschten Bootsrumpf genau entsprechenden Modell abgenommen wurde, mit flüssigem Kunstharz beschichtet, in das sofort Glasfasermatten eingelegt und eingedrückt werden, bevor es aushärtet, sodass ein Laminat entsteht. Größere Boote werden vorzugsweise in Sandwichbauweise hergestellt.
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Boots|bau, der <o. Pl.>: Bau von Segeljachten u. Booten.
Universal-Lexikon. 2012.