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Montmorillonit
Mont|mo|ril|lo|nịt […lj…; nach der frz. Stadt Montmorillon; -it (2)], der; -s, -e: graue, weiße oder schwach farbige Aluminiumsilicate (Tone) der ungefähren Zus. Al2[(OH)2|Si4O10n H2O, die im Allg. auch Ca, Mg oder Na enthalten. Die M. kristallisieren in meist quellfähigen Schichtgittern, was ihre Verwendung als Geliermittel, Adsorbentien, Bleicherden, Bohrspülmittel u. Bodenverbesserungsmittel ermöglicht.

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Montmorillonịt
 
[mɔ̃morijo-; nach der französischen Stadt Montmorillon, Département Vienne] der, -s/-e, grauweißes, gelbliches, auch bläuliches oder rötliches, monoklines Tonmineral mit einem Dreischichtgitter aus den jeweils nicht ganz abgesättigten Schichten Al1,67Mg0,33[(OH)2|Si4O10]-0,33 und Na0,33(H2O)4. Zwischen den Dreischichtpaketen sind »Kationen-Wasser-Schichten« eingelagert (Kristallwasser), daher auch Dichte 1,7-2,7 g/cm3; Härte nach Mohs 1-2. Montmorillonite bilden feinerdige, amorph erscheinende, fein zerreibliche Massen; sie sind wesentlicher Bestandteil vieler, besonders tropischer Böden, v. a. der aufsaugfähigen »Erden«: Bentonit, Walkerde, Bolus, Umbra. Infolge ihrer Quellfähigkeit (Wasserhaltigkeit), der Fähigkeit zu Kationenaustausch und Basenadsorption und ihrer stabilisierenden Wirkung auf das Krümelgefüge begünstigen sie die Fruchtbarkeit der Böden. Montmorillonite treten reichlich auch in Sedimenten des Atlantiks auf; sehr reine Vorkommen sind als Solfatarenbildung oder durch Verwitterung magmatischer Gesteine (v. a. Pegmatite) entstanden. Wirtschaftliche Bedeutung haben sie v. a. als Bestandteil des Bentonits.

Universal-Lexikon. 2012.