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Curare
Cu|ra|re [aus einer südamer. Indianersprache (Tupi)], das; -s, -: aus Strychnos- u. ä. Pflanzenarten isolierbare Alkaloidgemische, die je nach Zus. u. Aufbewahrungsart als Kalebassencurare, Tubocurare oder Topfcurare bezeichnet u. als Pfeilgifte benutzt wurden. Einige der Curare-Alkaloide (Toxiferin, Dihydrotoxiferin, Tubocurarin) fanden früher Anwendung als Muskelrelaxantien.

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Cu|ra|re:
Kurare.

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Curare
 
das, -(s), Kurare, Urare [spanisch; von indianisch (Tupí) urari, eigentlich »auf wen es kommt, der fällt«], Gemisch von Alkaloiden und Begleitstoffen, das als pastenartige bis feste braune Masse aus der Rinde verschiedener Strychnosarten (besonders Strychnos toxifera) und Mondsamengewächsen (besonders Chondrodendrum tomentosum) gewonnen wird; Pfeilgift südamerikanischer Indianer v. a. für die Jagd. Curare blockiert die Übertragung der Nervenerregung auf die Skelettmuskulatur. Während es bei unmittelbarer Aufnahme in die Blutbahn durch die Pfeilwunde in wenigen Minuten Bewegungs- und Atmungsmuskeln lähmt, wirkt es vom Magen aus erst nach Aufnahme von hohen Dosen. Die Wirkung ist durch Curare-Antagonisten (v. a. Prostigmin) aufhebbar. - Die wichtigsten Curare-Alkaloide sind Curarin, Toxiferin und Tubocurarin. Medizinisch werden Tubocurarin und der Toxiferinabkömmling Alcuronium als muskelerschlaffende Mittel bei Operationen injiziert (nur bei gleichzeitiger Intubation und künstlicher Beatmung) sowie zur Behandlung des Wundstarrkrampfes und zur Verhinderung von Knochenbrüchen bei der Elektrokrampfbehandlung in der Psychiatrie eingesetzt (nicht anwendbar bei Myasthenie und Nierenschaden).
 
Curare wird erstmals 1648 erwähnt, doch machte erst A. von Humboldt genauere Angaben über dessen Herstellung und Wirkung. Als Muskelrelaxans wurde Curare erstmals 1942 angewendet.
 
Literatur:
 
L. Lewin: Die Pfeilgifte (1923, Nachdr. 1984).
 

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Cu|ra|re:Kurare.

Universal-Lexikon. 2012.