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Pfeilgifte
Pfeilgifte,
 
Gifte, mit denen Pfeile bestrichen werden, besonders bei den Indianern Südamerikas und den Buschleuten Afrikas. Pfeilgifte wirken besonders auf Herz und Nerven; das Fleisch getroffener Tiere bleibt genießbar. Pflanzlichen Ursprungs sind z. B. Curare und Pohon Upas (Antiaris). Die selteneren Pfeilgifte tierischen Ursprungs stammen u. a. von Fröschen, Schlangen, Skorpionen und Käferlarven, z. B. der Gattung Diamphidia (Erdflöhe), oder von verwesenden Kadavern. Zur Konsistenzverbesserung oder aus magischen Gründen wurden meist andere Substanzen (Drogen) zugesetzt. Die Wirkung der kurzen, einteiligen Blasrohr- und Armbrustpfeile wurde durch Pfeilgifte erst ermöglicht, die der Bogenpfeile erhöht.
 
Literatur:
 
L. Lewin: Die P. (1923, Nachdr. 1984);
 B. Wolters: Drogen, Pfeilgift u. Indianermedizin (1994).
 

Universal-Lexikon. 2012.