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Tiermehl,

 

aus Schlachthofabfällen, sowie aus verendeten Nutz-, Haus-und Labortieren durch Erhitzen, Trocknen und Mahlen von Körpern und Körperteilen warmblütiger Landtiere gewonnenes Futtermittel-Ausgangserzeugnis, dessen Fett teilweise extrahiert oder physikalisch entzogen sein kann. Es muss so weit wie technisch möglich frei sein von Horn, Borsten, Haaren und Federn sowie Magen-und Darminhalt. Der Mindestgehalt an Rohprotein in der Trockenmasse soll 50 % betragen, der Höchstgehalt an Phosphor darf 8 % nicht überschreiten. Tiermehl enthält bestimmte Proteine und Aminosäuren in konzentrierter Form, die das Wachstum der Tiere stärker beschleunigen, als dies mit pflanzlichem Futter möglich ist. In die Diskussion ist die Verwendung von Tiermehl in Futtermischungen gekommen, nachdem erkannt wurde, dass die Rinderseuche BSE in Großbritannien durch nicht genügend hitzebehandeltes Tiermehl verursacht wurde, welches u. a. aus dem Gehirn von mit Scrapie infizierten Schafen stammte. Da anfangs auch die an BSE verendeten Rinder zu Tiermehl verarbeitet wurden, konnte sich die Krankheit ausbreiten. Die Verfütterung von Tiermehl an Wiederkäuer wie z. B. Rinder wurde deshalb 1994 durch eine Richtlinie der EG-Kommission verboten. Außerdem müssen Tierabfälle bei der Verarbeitung zu Tiermehl in der EU seit 1996 20 Minuten lang einem Druck von 3 bar und einer Temperatur von über 130 ºC ausgesetzt sein, um Krankheitskeime abzutöten. Da die Kontrollmechanismen für die Einhaltung dieser Auflagen jedoch nicht ausreichten, um eine Verbreitung von BSE durch Tierfuttermischungen zu verhindern, wurde in Deutschland im Dezember 2000 die Verfütterung von Tiermehl an alle Nutztiere per Gesetz verboten. Ein auf 6 Monate befristetes generelles Tiermehl-Verfütterungsverbot in der EU trat am 1. 1. 2001 in Kraft und wurde im April auf unbestimmte Zeit verlängert.