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Theater - info!
Theater: Theater als Wort wie als Kunstform stammt aus dem antiken Griechenland. Der Ausdruck theatron bedeutete „Schauplatz, Theater“ (aus theastai für „(an)schauen, betrachten“). Der davon abgeleitete lateinische Begriff lautet theatrum. Ins Deutsche gelangte er über das französische théâtre. Er bezeichnet sowohl die Gesamtheit aller darstellenden Künste (Oper, Operette, Musical, Schauspiel, Ballett) als auch das Gebäude, in dem die Aufführungen stattfinden.
Die Anfänge des europäischen Theaters liegen in den sakralen Spielen des antiken Dionysoskults, die wie alle Aufführungen der Frühzeit im Freien in einem halbkreisförmig ansteigenden Theaterraum (dem sogenannten Amphitheater) stattfanden. Aus ihnen entwickelten sich zunächst die Tragödie und später die Komödie. Die christlichen Kirchen standen im Mittelalter dem Theater zwar feindlich gegenüber, dennoch erlaubten sie seit dem 10. Jahrhundert szenische Darstellungen biblischer Stoffe.
In der Neuzeit entstand um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Italien die Commedia dell'Arte, eine Form der Stegreifkomödie, die die Entwicklung des europäischen Theaters stark prägte. Großen Einfluss auf das Theater übten auch die in Wandertruppen agierenden Schauspieler aus, prägend waren hier besonders in England die Dichtungen Shakespeares (1554-1616) und in Frankreich die Werke von Molière (1622-1673), der die Komödie zu einer gleichwertigen Gattung neben der Tragödie machte. Auch in Deutschland entstanden seit etwa 1680 Wanderbühnen, deren Theaterstücke Gottsched abwertend als „Haupt- und Staatsaktion“ bezeichnete. Diese Aufführungen bestanden aus einem Hauptstück sowie Zwischen- und Nachspielen, in denen regelmäßig der „Hanswurst“ mit improvisierten derb-komischen Einlagen auftrat. Die Inhalte dieser mit großem Pomp inszenierten Stücke betrafen meistens das Leben in höfischen Kreisen und befassten sich mit historisch-politischen Stoffen, den sogenannten „Staatsaktionen“.
Das klassische Drama, das sich an der antiken griechischen Tragödienform orientierte, wurde in Deutschland u. a. von Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), Johann Wolfgang v. Goethe (1749-1832) und Friedrich v. Schiller (1759-1805) entwickelt.

Universal-Lexikon. 2012.