Ta|pe|tum 〈n.; -s; unz.〉
1. 〈Bot.〉 das Archespor umgebende Zellschicht, die der Ernährung der Pollenkörner dient
2. 〈Zool.〉 stark reflektierende Schicht hinter dem lichtempfindlichen Teil des Auges von Nachtraubtieren u. Fischen, die Lichtstrahlen auf die davorliegenden Sehzellen zurückwirft
[<lat. tapetum „Wandteppich“]
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Tapetum
[lateinisch »Teppich«] das, -s,
1) Botanik: ein- bis mehrschichtiges Gewebe aus plasmareichen Zellen an der Innenwand der Sporangien der Farnpflanzen oder der Pollensäcke der Samenpflanzen; dient der Nährstoffversorgung der Sporen beziehungsweise Pollenkörner durch Sekretion oder nach Auflösung der Tapetumzellwände.
2) Zoologie: Licht reflektierende Struktur in den Augen von Gliederfüßern und manchen Wirbeltieren. Z. B. kann im Facettenauge der Gliederfüßer ein Iristapetum aus Irispigmentzellen (Hauptpigmentzellen) mit hellerer Granula (neben dem schwarzen Pigment) ausgebildet sein, die eine Licht reflektierende Hülle um den dioptrischen Apparat der Ommatidien bilden. Im Unterschied zu diesem Tapetum, das einen Schutz gegen hohe Lichtstärken darstellt, bildet das aus einem Geflecht feiner Tracheen (Tracheenplexus) sich zusammensetzende Tracheentapetum (Retinatapetum), das die Retinulazellen eines jeden Ommatidiums als basale Hülle umschließt, durch die in den Tracheen eingeschlossene Luft eine silberglänzende Lichtreflexionsschicht zur besseren Lichtausnutzung; dieses Tapetum kommt bevorzugt bei Nachtinsekten (v. a. bei Nachtschmetterlingen) in deren Superpositionsaugen vor. - Bei vielen nächtlich (z. B. auch in der Tiefsee) lebenden, manchmal bei nächtlichem Anstrahlen ein charakteristisches Augenleuchten zeigenden Wirbeltieren (bekannt v. a. bei Katzen) haben die Augen eine hinter der Netzhaut liegende Schicht (Tapetum lucidum), die das die Netzhaut durchdringende Licht auf diese zurückspiegelt. Häufig wird diese Lichtreflexion durch ins Zellplasma eingelagerte Guanin- oder (bei Galagos) durch Riboflavinkristalle bewirkt; bei manchen Säugetieren (z. B. bei Huftieren) sind es kollagene Bindegewebefasern.
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Ta|pe|tum, das; -s [lat. tapetum = Teppich, ↑Teppich]: 1. (Bot.) ein- bis mehrschichtiges Gewebe aus plasmareichen Zellen an der Innenwand der Sporangien der Farnpflanzen od. der Pollensäcke der Samenpflanzen, das zur Nährstoffversorgung der Sporen bzw. Pollenkörner dient. 2. (Zool.) lichtreflektierende Struktur in den Augen von Gliederfüßern u. einigen Wirbeltieren.
Universal-Lexikon. 2012.