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Systemzeit
Sys|tem|zeit 〈f. 20; unz.; 1933-45 abwertende Bez. für〉 Zeit der Weimarer Republik

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Systemzeit,
 
die Zeit, die in einem Rechnersystem angezeigt wird. Die Systemzeit wird i. d. R. aus den Werten ermittelt, die der Taktgeber seit Einschalten des Rechners angesammelt hat (der Hardware-Zeit), beispielsweise indem die verstrichenen Sekunden in eine reale Datums- und Zeitangabe umgerechnet werden. Bei Einzelplatzrechnern ist diese Systemzeit auch diejenige, die Dateien im Zeitattribut zugewiesen wird. Sie entspricht im Allgemeinen der Normalzeit und kann durch verschiedene BIOS- oder Systemeinstellungen beeinflusst werden.
 
Da jeder Rechner seine Zeit unabhängig von anderen Computern bestimmt, können in Netzwerken erhebliche Unterschiede auftreten, die eine mögliche Fehlerquelle sind (etwa wenn ein Anwender eine vermeintlich veraltete Datei löscht). Daher versucht man die Systemzeit eines Netzwerks basierend auf der Systemzeit des Server-Rechners zu synchronisieren. Dazu kann der Server ein Zeitsignal von einem externen Computer oder einer Funkuhr erhalten, welches die Systemzeit an die allgemeine Zeit ankoppelt. Der Server übermittelt dieses Signal an die Rechner des Netzwerks, die daraufhin ihre eigene Systemzeit entsprechend korrigieren.

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Sys|tem|zeit, die <o. Pl.> (bes. nationalsoz. abwertend): Zeit des parlamentarischen Systems (3) während der Weimarer Republik: die von Hitler immer S. genannte und heftig geschmähte Weimarer Republik (Bruyn, Zwischenbilanz 145).

Universal-Lexikon. 2012.