Sọn|nen|spek|trum auch: Sọn|nen|spekt|rum 〈n.; -s; unz.〉 Spektrum des Sonnenlichts
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Sonnenspektrum,
die Intensitätsverteilung der von der Sonne ausgehenden elektromagnetischen Strahlung über deren Wellenlänge (beziehungsweise Frequenz). Diese spektrale Verteilung erstreckt sich von der Röntgenstrahlung über die ultraviolette, sichtbare und infrarote Strahlung bis weit in das Gebiet der Radiowellen, mit einem Maximum im Bereich des sichtbaren Lichts (bei Wellenlängen um 460 nm). Vom Erdboden aus ist die Beobachtung der Sonnenstrahlung im Wesentlichen nur innerhalb der astronomischen Fenster, dem optischen (zwischen etwa 0,3 und 1 μm) und dem Radiofenster (zwischen etwa 1 mm und 20 m), möglich.
Das Sonnenspektrum ist im Wesentlichen kontinuierlich, überlagert von Absorptionslinien (den fraunhoferschen Linien) v. a. im optischen und Emissionslinien im extremen Ultraviolett- und Röntgenbereich. Während der im Sichtbaren und Infraroten liegende Bereich des Sonnenspektrums zeitlich nahezu konstant ist, werden der kurz- und der langwellige Bereich stark von der Sonnenaktivität beeinflusst. Das hat seine Ursache darin, dass das Sonnenspektrum in verschiedenen Schichten der Sonnenatmosphäre entsteht. Die Strahlung zwischen dem nahen Ultraviolett und dem fernen Infrarot mit über 90 % der Gesamtintensität stammt aus der Photosphäre. Ihre pro Flächen- und Zeiteinheit ausgestrahlte Energie ist näherungsweise gleich der eines schwarzen Strahlers mit einer Temperatur von 5 770 K. Die extrem kurzwelligen und die extrem langwelligen Teile des Sonnenspektrums stammen aus der Korona. Ihre spektrale Verteilung entspricht der Koronatemperatur von einigen Mio. K. Die Emissionslinien haben ihren Ursprung in der Chromosphäre. Im sichtbaren Spektralbereich, in dem sie sonst vom Photosphärenlicht überstrahlt werden, sind sie kurz vor und kurz nach einer totalen Sonnenfinsternis beobachtbar, wenn die über der Photosphäre liegende Chromosphäre noch sichtbar, die Photosphäre hingegen schon beziehungsweise noch nicht vom Mond verdeckt ist. Von den fraunhoferschen Linien im Wellenlängenbereich zwischen 300 und 880 nm sind heute etwa 24 000 ausgemessen und in Tabellenwerken aufgeführt; etwa 73 % davon sind bislang identifiziert, d. h. einem chemischen Element zugeordnet, rd. 6 500 sind irdischen Ursprungs und werden dem Sonnenlicht erst beim Durchgang durch die Erdatmospäre aufgeprägt.
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Sọn|nen|spek|trum, das: Spektrum der Intensität der von der Sonne ausgehenden elektromagnetischen Strahlung.
Universal-Lexikon. 2012.