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Selbstenergie
Sẹlbst|ener|gie 〈f. 19; unz.〉 Energie, die ein elektr. od. mesonisches Feld, das ein Elementarteilchen umgibt, auf dieses Teilchen selbst ausübt

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Selbst|energie,
 
Physik: die durch die Wechselwirkung eines Teilchens mit dem von ihm selbst erzeugten Feld (Selbstwechselwirkung) bedingte Energie des Teilchens. In der Quantenfeldtheorie wird die Entstehung der Selbstenergie durch die Wechselwirkung der Materieteilchen mit den Quanten der ankoppelnden Felder beschrieben. Ein Elektron z. B. besitzt eine Selbstenergie aufgrund der Rückkopplung mit dem von seiner Ladung erzeugten elektromagnetischen Strahlungsfeld beziehungsweise den zugehörigen Feldquanten, den Photonen. In Festkörpern spielt außerdem die Selbstenergie von Quasiteilchen, z. B. eines Bandelektrons (oder Defektelektrons) bezüglich der Quanten der Gitterschwingungen, den Phononen, eine Rolle (Polaron); die zugehörigen Energieeigenwerte verschieben sich dabei um den Betrag der Selbstenergie.
 
In der klassischen Elektrodynamik ergibt sich die Selbstenergie eines ruhenden, punktförmigen Elektrons oder eines anderen geladenen Teilchens aus dem coulombschen Gesetz und ist unendlich. Diese Schwierigkeit wird erst in der Quantenelektrodynamik aufgehoben, in der eine zu endlichen Werten führende Renormierung von Masse und Ladung vorgenommen wird.

Universal-Lexikon. 2012.