Schlẹp|pe 〈f. 19〉
1. langer, am Boden nachschleifender Teil des Kleides
2. 〈Jägerspr.〉
2.1 an einer Leine nachgeschlepptes Gescheide von Hasen o. Ä., um Raubwild an eine bestimmte Stelle zu locken
2.2 Fährte der Wildente u. a. Wasservögel durchs Rohr od. Schilf
3. 〈Reitsp.〉 künstlich gelegte Fährte bei einer Reitjagd
4. 〈Landw.〉 Gerät zum Einebnen des Ackerbodens
● die \Schleppe tragen
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1. Teil eines langen, meist festlichen Kleides, der den Boden berührt u. beim Gehen nachgeschleift wird:
eine seidene S.
2.
a) (Pferdesport, Jagdw.) künstliche Fährte;
b) (Jägerspr.) Fährte (bes. von Wildenten) im Schilf, Rohr o. Ä.
3. (Landwirtsch.) von einem Zugtier od. einem ↑ Schlepper (2) gezogenes Gerät zum Einebnen des Bodens.
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Schleppe,
1) Jägersprache: Geschleppe, mit einem Köder an einer Leine gezogene Duftspur, um z. B. Raubwild anzulocken oder Jagdhunde auf das Suchen und Apportieren von Wild abzurichten.
2) Landtechnik: gezogenes Bodenbearbeitungsgerät zum Einebnen.
3) Mode: der auf dem Boden aufliegende oder hinten nachschleifende Kleider- oder Mantelsaum. In der antiken Tragödie trugen die Schauspieler schleppende Gewänder. Im Mittelalter trat die Schleppe, Schwanz genannt, zuerst in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts am Frauenkleid der höheren Stände auf und hielt sich bis weit ins 16. Jahrhundert. Die größte Verbreitung hatte sie zur Zeit der burgundischen Mode. Gegen Ende des 17. Jahrhundert kam der Manteau auf. Verselbstständigt gehörte die Schleppe zum Reifrock der Galatracht des 18. Jahrhunderts und wurde als Courschleppe von Napoleon I. zum Bestandteil der Hoftracht bestimmt.
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Schlẹp|pe, die, -, -n [aus dem Niederd., zu ↑schleppen]: 1. Teil eines langen, meist festlichen Kleides, der den Boden berührt u. beim Gehen nachgeschleift wird: eine seidene, rauschende S.; Elisabeth ... trug ein schwarzes Seidenkleid mit langer S. (Stern 16, 1998, 82); die S. heben, hochraffen; zwei kleine Nichten trugen der Braut die S.; Ü Wer getroffen war, sackte über dem Knüppel zusammen, ... und seine Maschine ... strich schmierend ab vor ihrer weißen oder rußdunklen S. (Gaiser, Jagd 190). 2. a) (Pferdesport, Jagdw.) künstliche Fährte: Der Hund ... nahm ... die S. sofort an (Jagd 3, 1987, 73); b) (Jägerspr.) Fährte (bes. von Wildenten) im Schilf, Rohr o. Ä. 3. (Landw.) von einem Zugtier od. einem ↑Schlepper (2) gezogenes Gerät zum Einebnen des Bodens.
Universal-Lexikon. 2012.