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Rutil
Ru|til 〈n. 11; unz.〉 Mineral, chem. Titandioxid, TiO2 [<lat. rutilis „rötlich“]

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Ru|til [lat. rutilare = rötlich, goldig schimmern], der; -s, -e: dunkelrote, braunrote, auch gelbliche TiO2-Modifikation mit Bed. als Titanerz. Synthetisch insbes. für Schmuckzwecke hergestellte R.-Kristalle zeigen stärkere Lichtbrechung als Diamant.

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Rutil
 
[zu lateinisch rutilus »rötlich«] der, -s/-e, dunkel- oder bräunlich rotes, auch braunes oder gelbliches, diamantglänzendes, tetragonales Mineral der chemischen Zusammensetzung TiO2; eisenschwarzer Rutil hat bis 30 % Fe2O3 (Nigrin); häufigste der drei Titandioxidmodifikationen (Anatas, Brookit) und neben Ilmenit das wichtigste Titanerz; Härte nach Mohs 6-6,5, Dichte 4,2-4,3 g/cm3; Kristalle meist säulig bis feinstnadelig; häufig knie- oder herzförmige Zwillinge sowie verschiedene Drillinge und Viellinge; sich gitterförmig wiederholt durchkreuzende Strahlen und Nadeln heißen Sagenit. Rutil kommt auch in derben Massen, körnig und oft haarförmig eingewachsen in anderen Mineralen (Venushaar; z. B. in Bergkristall) vor, wobei er zum Teil Asterismus verursacht; ferner in magmatischen (z. B. Kragerø/Norwegen, Ural) und metamorphen Gesteinen (USA, Russland) sowie in hydrothermalen Gängen (Brasilien), in sekundärer Lagerstätte in Fluss- und Strandseifen (Ural, Australien, Brasilien). Synthetisch hergestellte große, wasserklare Kristalle zeigen eine stärkere Lichtbrechung als Diamant und werden als Schmucksteine verwendet.
 

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Ru|til, der; -s, -e [zu lat. rutilus = rötlich] (Chemie): zu den Titanerzen gehörendes, auch als Schmuckstein verwendetes, metallisch glänzendes, meist rötliches Mineral.

Universal-Lexikon. 2012.