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Polarfront
Po|lar|front 〈f. 20; Meteor.〉 Region, in der Tropenluft u. Polarluft zusammentreffen u. in der häufig Zyklone entstehen

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Po|lar|front, die (Meteorol.):
Grenze zwischen polarer Kaltluft u. gemäßigter od. subtropischer Warmluft.

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Polarfront,
 
1) Meereskunde: Grenze zwischen kalten polaren und wärmeren subpolaren Wassermassen. Auf der Nordhalbkugel begrenzt die Polarfront das Wasser, das aus dem Nordpolarmeer ausströmt, nach S. Auf der Südhalbkugel wird die Polarfrontzone nach Süden durch die Polarfront, nach Norden durch die Subpolarfront eingeschlossen. Die Polarfront stellt die nördliche Grenze der Meereisbedeckung dar. - Früher wurde die Übergangszone zwischen Kalt- und Warmwassersphäre als Polarfront bezeichnet, heute als Subpolarfront, da sie subpolare von subtropische Wassermassen trennt. Polarfront und Subpolarfront können zusammenfallen, z. B. im nordnordwestlichen Atlantik.
 
 2) Meteorologie: Grenzfläche zwischen polarer Kaltluft und gemäßigter oder subtropischer Warmluft, die im Mittel zonal verläuft (im Winter bei 40-50º Breite, im Sommer in 60-70º Breite): ostwestliche Strömung der Kaltluft, westöstliche Bewegung der Warmluft. I. Allgemeinen umschließt die Polarfront das Polargebiet jedoch nicht gleichmäßig; an einigen Stellen stößt polare Kaltluft weit nach Süden in das Warmluftgebiet vor, während gleichzeitig an anderen Stellen Warmluft nach Norden transportiert wird. Der ständige Wechsel von kalten und warmen Luftströmungen verursacht v. a. die veränderliche Witterung in den mittleren Breiten. In der vertikalen Struktur entspricht die Polarfront nach der Modellvorstellung weitgehend einer Aufgleitfront (Front).
 
Nach der von V. Bjerknes entwickelten Polarfronttheorie entstehen an der Polarfront die Tiefdruckgebiete der mittleren Breiten: Aus einer wellenförmigen Deformation der Polarfront entwickeln sich Wirbel (Zyklonen) mit einem gut ausgebildeten Warmluftsektor, der später von der nachfolgenden Kaltluft immer weiter eingeengt wird, bis die Warmluft vom Boden abgehoben wird (Okklusion). Am Ende des Prozesses steht eine vollständige Verwirbelung der Luftmassen; anschließend stellt sich langsam wieder die zonale Strömung ein.

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Po|lar|front, die (Met.): Grenze zwischen polarer Kaltluft u. gemäßigter od. subtropischer Warmluft.

Universal-Lexikon. 2012.