Mar|ty|ro|lo|gi|um 〈n.; -s, -gi|en; kath. Kirche〉 kalenderartiges Verzeichnis der Festtage der Märtyrer u. Heiligen [<Märtyrer, Martyrer + grch. logos „Lehre, Kunde“]
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Mar|ty|ro|lo|gi|um, das; -s, …ien [mlat. martyrologium] (kath. Kirche):
liturgisches Buch mit Verzeichnis der Märtyrer[innen] u. Heiligen u. ihrer Feste.
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Martyrologium
[mittellateinisch] das, -s/...gi|en, lateinisch Kirche: das nach den Kalendertagen gegliederte Verzeichnis der Märtyrer, später auch der anderen Heiligen, mit Angabe des Ortes ihres Kultes (meist der Grabstätte), zunehmend auch mit charakteristischen Begebenheiten ihres Lebens und Nachwirkens. Das bedeutendste Martyrologium der alten Kirche ist das Martyrologium Hieronymianum (Endgestalt in Gallien um 600). Eine Blütezeit erlebte diese Literatur im 8. Jahrhundert in England (z. B. das Martyrologium Bedas). Martyrologien wurden auch im Chorgebet verlesen. Das Martyrologium Romanum, offiziell 1584 veröffentlicht, will alle in der katholischen Kirche anerkannten Heiligen an ihren Festtagen aufführen. 2001 trat seine Neuausgabe an die Stelle der Ausgabe von 1956, die eine Aktualisierung der Ausgabe von 1922 darstellte. Einen Teil der Neuausgabe bildet das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, das 1999 veröffentlicht wurde und die Biografien von 700 deutschen Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts vereinigt.
In den Ostkirchen sind Angaben zu den Heiligen im »Synaxarion« (griechisch »Sammlung«) gesammelt. Diese ist Bestandteil der Menäen (»men«, griechisch »Monat«), 12 nach Monaten aufgeteilter Bücher, die die liturgischen Eigentexte der unveränderlichen Festtage enthalten. Die ausführlichen Fassungen der Heiligenviten finden sich im Menologion. Für den privaten Gebrauch haben sich daraus die Lesemenäen entwickelt.
J. Dubois: Introduction à la révision du Martyrologe Romain, in: Notitiae, Jg. 21 (Rom 1985);
J. Torsy: Der große Namenstagskalender (131989).
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Mar|ty|ro|lo|gi|um, das; -s, ...ien [mlat. martyrologium] (kath. Kirche): liturgisches Buch mit Verzeichnis der Märtyrer[innen] u. Heiligen u. ihrer Feste: M. Romanum (amtliches Verzeichnis aller Heiligen der römisch-katholischen Kirche [seit 1584]).
Universal-Lexikon. 2012.