Weimarer Malerschule,
1860 in Weimar von Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar in Nachfolge einer hier 1774-1860 bestehenden Zeichenschule begründete Stiftung. Die Weimarer Malerschule betonte unter Leitung von Stanislaus Graf von Kalckreuth (* 1820, ✝ 1894), der 1860-77 dort tätig war, und Lehrern wie A. Böcklin und F. von Lenbach die Bedeutung besonders der realistischen Landschaftsmalerei und führte als neues Lehrfach die Druckgrafik ein. Bedeutende Schüler der Weimarer Malerschule waren M. Liebermann und C. Rohlfs.
Im weiteren Sinn umfasst der Begriff Weimarer Malerschule die Stileigentümlichkeiten, die sich im Laufe des Bestehens der Großherzoglich-Sächsische Kunstschule in Weimar 1860-1919 in der Malerei ihrer Lehrer und Schüler ausprägten, v. a. jene realistische Strömung, die besonders die Landschaftsmalerei auszeichnete.
W. Scheidig: Die Gesch. der W. M. 1860-90 (Weimar 1971);
Die W. M. 1860-1900, hg. v. R. Müller-Krumbach (1991).
Universal-Lexikon. 2012.