[v-], Titel der umfangreichsten lateinischen Mariendichtung des Mittelalters (vier Bücher, 8 031 gereimte Verse), in der ein unbekannter süddeutscher Geistlicher vor 1250 das Leben Marias und ihres Sohnes nach biblischen, apokryphen u. a. Quellen (z. B. Petrus Comestor) episch breit erzählt. Das Werk fand große Verbreitung, auch durch mittelhochdeutsche Bearbeitungen wie Bruder Philipps »Marienleben« (nach 1300), und beeinflusste die bildende Kunst und Volksfrömmigkeit des Spätmittelalters.
Ausgabe: V. bei v. M. et S. r., herausgegeben von A. Vögtlin (1888).
A. Masser: Bibel- u. Legendenepik des dt. MA. (1976).
Universal-Lexikon. 2012.