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Giovio
Giovio
 
['dʒɔːvio], Paolo, latinisiert Paulus Jovius, italienischer Humanist und Historiograph, * Como 19. 4. 1483, ✝ Florenz 10. 12. 1552, studierte Medizin in Padua und Pavia, gewann als Arzt die Gunst hoher Persönlichkeiten, wurde von Papst Leo X. an die römische Universität berufen, von Papst Klemens VII. 1528 zum Bischof von Nocera de' Pagani (Nocera Inferiore, Kampanien) ernannt und kehrte 1536 von Rom nach Como zurück, wo er ein Museum für Kunstaltertümer errichtete. Giovio schrieb über das Osmanenreich (»Commentarii delle cose de' Turchi«, gedruckt 1531), einen Dialog über Emblematik (gedruckt 1555), 24 Bücher »Historiarum sui temporis« (gedruckt 1550-52) über die Geschichte Italiens in seiner Zeit und wirkte v. a. durch musterhafte Biographien über berühmte Politiker, militärische Führer und Literaten, z. B. die Visconti und Francesco Sforza (»Vitae 12 Vicecomitum, Mediolani principum«, »Elogia virorum bellica virtute illustrium«, »Elogia virorum literis illustrium« u. a.). Giovio regte G. Vasari zum Verfassen von Biographien italienischer Künstler an.
 
Literatur:
 
E. Fueter: Gesch. der neueren Historiographie (31936, Nachdr. Zürich 1985).

Universal-Lexikon. 2012.