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Liniensystem
Li|ni|en|sys|tem, das (Musik):
zur Notenschrift gehörendes System paralleler Linien (Notenlinien).

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Lini|ensystem,
 
1) betriebliche Organisationslehre: hierarchisch strukturiertes Leitungs- und Weisungsystem im Rahmen der Aufbauorganisation. Es werden zwei Grundformen unterschieden: Dem Einliniensystem liegt der von H. Fayol aufgestellte Grundsatz der »Einheit des Auftragsempfangs« zugrunde, bei dem jeder Untergebene nur von einem einzigen Vorgesetzten Weisungen erhält. Dadurch wird eine genaue Abgrenzung der Kompetenzen und eine übersichtliche Strukturierung der Leitung erreicht. Dagegen reagiert dieses System schwerfällig auf Veränderungen, weil zunächst sämtliche Hierarchiestufen durchlaufen werden müssen. Hierdurch entstehen auch Informationsverluste und Überlastungen der Zwischeninstanzen. Das Mehrliniensystem beruht auf der von F. W. Taylor vorgeschlagenen Mehrfachunterstellung, die die Leitung nach dem »Prinzip des kürzesten Weges« ermöglicht. Mehrere Vorgesetzte sind jeweils im Rahmen ihres Kompetenzbereichs mehreren untergeordneten Stellen gegenüber weisungsberechtigt. Diese Ordnung ermöglicht schnelle Entscheidungen, führt jedoch zwangsläufig zu Reibungsverlusten bei Weisungskonflikten. Matrixorganisation  
 2) Musik: in der musikalischen Notenschrift die Anordnung von fünf parallelen Querlinien, die - von unten nach oben gezählt - das Gerüst für die Eintragung der Noten bilden (Fünfliniensystem). Die Noten werden auf die Linien und in die Zwischenräume gesetzt. Erstmals finden sich Linien in den Musikhandschriften des 9. Jahrhunderts; das heute gebräuchliche Liniensystem schuf Guido von Arezzo. In der älteren Zeit kam man mit drei bis vier Linien aus, später wurde die Zahl gelegentlich (in italienischen Orgeltabulaturen) auf sieben bis acht vermehrt. In der Vokalpolyphonie setzte sich nach einer in den Anfängen schwankenden Linienzahl das Fünfliniensystem je Stimme durch (mit Hilfslinien über und unter dem System), während für die Partituren noch im 16. Jahrhundert zumeist zehn Linien in ein System zusammengezogen wurden. Die gregorianischen Gesänge werden mit nur vier Linien notiert; die indische Musik verwendet drei Linien.

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Li|ni|en|sys|tem, das (Musik): zur Notenschrift gehörendes System paralleler Linien (Notenlinien).

Universal-Lexikon. 2012.