Akademik

Kontaktlinsen
Kon|tạkt|lin|sen 〈Pl.〉 dünne Glas- od. Kunststoffschalen, die (statt einer Brille) unter den Augenlidern direkt auf der Hornhaut getragen werden; Sy Haftschalen, Kontaktgläser, Kontaktschalen

* * *

Kontạktlinsen,
 
Kontạktschalen, Haftschalen, anstelle einer Brille verwendete dünne, der Hornhautkrümmung genau angepasste, durchsichtige Schalen aus festem oder weichem Kunststoff mit Linsenschliff. Ursprünglich wurden ausschließlich Sklerallinsen verwendet, die aus einem optischen und einem haptischen Teil bestehen, mit dem sie sich im Bereich der Lederhaut an der Bindehaut abstützen. 1946 wurden die heute vorwiegend eingesetzten Korneallinsen (Pupillenlinsen) entwickelt, die nur aus einem optischen Teil bestehen, der direkt auf die Hornhaut aufgesetzt wird, wo er auf einem Tränenflüssigkeitsfilm schwimmt. Zunächst wurden Kontaktlinsen aus Glas hergestellt; heute unterscheidet man harte Kontaktlinsen aus Polymethylmethacrylat und weiche Kontaktlinsen aus Hydroxyäthylmethacrylat mit 30-85 % Wassergehalt und hoher Sauerstoffdurchlässigkeit. Harte Kontaktlinsen sind widerstandsfähiger, das Sehen ist meist besser, die Pflege einfacher. Weiche Kontaktlinsen sind von Anfang an besser verträglich, leicht zu wechseln, fallen nicht so leicht von selbst heraus, erfordern aber mehr Aufwand für Pflege und Aufbewahrung. Hornhautgeschwüre sind beim Tragen weicher Kontaktlinsen häufiger. Infektionen kommen bei harten Kontaktlinsen nur bei einem von 1 Mio. Augen vor, bei weichen bei etwa einem von 10 000 und bei Kontaktlinsen mit verlängerter Tragezeit bei einem von 3 000 Augen. Eine Weiterentwicklung stellen die weichen Kontaktlinsen mit verlängerter Tragezeit dar. Diese so genannten Wegwerflinsen können bis zu einer Woche lang auf dem Auge bleiben und sollen nur ein- bis zweimal benutzt werden. - Kontaktlinsen können bei jeder Form von Fehlsichtigkeit verwendet werden. Vorteile der Kontaktlinsen gegenüber Brillen sind neben optischen und kosmetischen Vorzügen besonders das vergrößerte Blickfeld, verbesserte Sehleistung und kein Beschlagen bei Regen oder Dunst; Nachteile sind die schwierigere Handhabung sowie gelegentliche Unverträglichkeit.

Universal-Lexikon. 2012.