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Kapitalmarkt
Ka|pi|tal|markt 〈m. 1uMarkt für Geldkapital

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Ka|pi|tal|markt, der (Wirtsch.):
Markt für langfristige Kredite u. Kapitalanlagen.

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Kapitalmarkt,
 
der Markt für langfristige Kredite und Kapitalanlagen. Der Kapitalmarkt i. w. S. umfasst die zahlreichen Verhältnisse und Bedingungen, unter denen Kapital als Kredit angeboten und nachgefragt wird; so die Nachfrage nach Hypothekenkrediten, Investitionskrediten, langfristigen Finanzierungskrediten und finanziellen Beteiligungen. Der Kapitalmarkt i. e. S. ist der Markt für langfristige Wertpapiere (Wertpapiermarkt), üblicherweise unterschieden in Anleihemarkt oder Rentenmarkt (Markt für festverzinsliche Wertpapiere, insbesondere Bankschuldverschreibungen, Anleihen der öffentlichen Hand und Industrieobligationen) und Aktienmarkt (Markt für Beteiligungspapiere). Beim Renten- und Aktienmarkt wird weiterhin zwischen dem Markt für Neuemissionen (Primärmarkt) und dem Markt für in Umlauf befindlichen Wertpapiere (Sekundärmarkt) unterschieden. Die Wertpapiermärkte an den Börsen werden auch als organisierte Kapitalmärkte bezeichnet. Am nicht organisierten Kapitalmarkt werden Darlehen, Beteiligungen, Hypotheken entweder direkt zwischen Anbietern und Nachfragern gehandelt oder indirekt über Banken (langfristiges Darlehens- und Einlagengeschäft). Den Gegensatz zum Kapitalmarkt bildet der Geldmarkt, der Markt für kurzfristige Kredite. Bei längerfristiger Betrachtung bestehen zwischen beiden Märkten über die Zinsen Interdependenzen im Sinne einer Geldmarktabhängigkeit des Kapitalmarktes.
 
Der Kapitalmarkt bringt das Schuldnerinteresse an langfristiger Finanzierung mit dem Gläubigerinteresse an kurz- oder langfristigen Anlagen zur Deckung. So können sich z. B. die Emittenten festverzinslicher Wertpapiere Kredite für Laufzeiten von einem Jahr bis über 20 Jahre beschaffen. Die Käufer solcher Papiere sind während der Laufzeit dennoch nicht gebunden, weil die Papiere an der Börse veräußert werden können. Während den Aktionären Erträge in Form von Dividenden (in wechselnder Höhe) zufließen, erhalten die Besitzer von festverzinslichen Wertpapieren die bei der Emission des Papiers vereinbarten (in der Regel für die ganze Laufzeit) Zinszahlungen. Da sich der Kurs der festverzinslichen Wertpapiere nach Angebot und Nachfrage bewegt, ist die Umlaufrendite der Papiere, d. h. der fest vereinbarte Zinsertrag bezogen auf den jeweiligen Kurswert, variabel. Die Umlaufrendite wird häufig als Kapitalmarktzins bezeichnet.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Börsen · Finanzierung · Finanzmärkte · Geldvermögen · Kapital · Kredit · öffentliche Schulden
 
Literatur:
 
H. Schimmöller: K.-Strukturen im internat. Vergleich (1975);
 
Institutionen des dt. K., bearb. v. M. von Bargen u. a. (1982);
 
Integration der Kapitalmärkte, Beitrr. v. H. Bockelmann u. a. (1987);
 
K.-Analyse. Institutionen, Instrumente u. Anlagestrategien, hg. v. B. Rudolph (1987);
 H. H. Kallfass: K.-Koordination (1992);
 O. Loistl: K.-Theorie (31994).

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Ka|pi|tal|markt, der: Markt für langfristige Kredite u. Kapitalanlagen.

Universal-Lexikon. 2012.