◆ Hy|drat 〈n. 11; Chem.〉 anorganische od. organ. Verbindung, die Wasser chemisch gebunden enthält [<grch. hydor „Wasser“]
◆ Die Buchstabenfolge hy|dr... kann in Fremdwörtern auch hyd|r... getrennt werden.
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1) Sammelbez. haupts. für krist. ↑ Molekülverbindungen, in denen H2O-Moleküle als Kristallwasser in stöchiometrischen Verhältnissen an anorg. Salze gebunden sind, z. B. an Kupfer(II)-sulfat (CuSO4 · 5 H2O, CuSO4 · 3 H2O, CuSO4 · H2O). Die Bindung wird durch zwischenmol. Kräfte besorgt;
2) veraltete Bez. für Aqua-Komplexe (↑ Aqua-), in denen H2O-Moleküle durch Koordinationsbindung an die Zentralatome gebunden sind;
3) Jargonbez. für labile gem-Dihydroxyverb., die entgegen der ↑ Erlenmeyer-Regel durch ↑ Hydratisierung von Carbonylverb. entstanden sind, z. B. Chloralhydrat, Mesoxalsäurehydrat, Ninhydrin;
4) unspezif. im Sinne von »Wasser« gebrauchte Bez. in Oxidhydrat, Eishydrat, Gashydrat, Hydratation u. Dehydratation. Von Hydrathülle spricht man bei Lsg. u. Kolloiden, wenn Ionen u. a. Partikeln nach ↑ Hydratation von Wassermolekülen in nichtstöchiometrischen Beziehungen umgeben sind (↑ Mizellen).
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[an]organische Verbindung, in der Wasser chemisch gebunden enthalten ist.
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Universal-Lexikon. 2012.