Akademik

Entideologisierung
Ent|ideo|lo|gi|sie|rung 〈f. 20; unz.〉 das Entideologisieren

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ent|ideo|lo|gi|sie|ren <sw. V.; hat:
frei machen von Ideologie, von ideologischen Interessen, Zielen, Vorurteilen u. Ä.:
ein Programm e.
Dazu:
Ent|ideo|lo|gi|sie|rung, die; -, -en.

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Ent|ideologisierung,
 
im Gegensatz zur Ideologisierung der Abbau von ideologischen Voraussetzungen und Zielen (Ideologie) im gesellschaftlichen, besonders im politischen Bereich. Der Begriff Entideologisierung spielte vor allem in den 1950-/60er-Jahren eine Rolle und ist umstritten. Die Befürworter der Entideologisierungsthese betrachten die Entideologisierung als das Ergebnis der zunehmenden Kompliziertheit politischer Fragen in wissenschaftlich, technisch und kulturell hoch entwickelten Industriestaaten und als Folge nachlassender ideologischer Auseinandersetzungen. Der politisch Handelnde verzichte auf die unbedingte Gültigkeit utopischer Leitbilder und nehme eine Haltung ein, die sich auf die Bewältigung aktueller Aufgaben richtet und sich von den gegebenen Notwendigkeiten (Sachzwängen) leiten lässt. Die Kritiker der Entideologisierung bewerten die Entideologisierungsthese selbst als ideologisch gefärbt mit dem Ziel der Rechtfertigung der bestehenden Zustände.

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Ent|ide|o|lo|gi|sie|rung, die; -, -en: das Entideologisieren, Entideologisiertwerden: Orff hatte ... vielleicht eine E. der etwas jugendbewegten Bilder im Sinn (Melos 3, 1984, 88).

Universal-Lexikon. 2012.