Akademik

Diärese
Di|ä|re|se 〈f.; -, -re|sen〉 oV Diäresis
1. 〈Sprachw.〉
1.1 Trennung, Zerreißung
1.2 getrennte Aussprache zweier nebeneinanderstehender Vokale, von denen einer oft durch ein Trema bezeichnet wird, z. B. Alëuten
2. 〈Metrik〉 Gliederung, Einschnitt durch Zusammentreffen von Versfuß u. Wortende
[<grch. diairesis „Trennung“]

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Diärese
 
[griechisch »Trennung«, »Teilung«] die, -/-n,  
 1) antike Metrik: Verseinschnitt, der durch den Zusammenfall von Wortende und Ende eines Metrums im Versinnern gekennzeichnet ist.
 
 2) Philosophie: Dihairesis, bei Platon Methode der Wesensbestimmung eines Artbegriffs durch fortschreitende Zergliederung und Einordnung unter ihn umfassende höhere Begriffe bis zu einem obersten Gattungsbegriff, meist auf dem Weg der Dichotomie.
 
 3) Phonetik: getrennte Aussprache aufeinander folgender Vokale, die eigentlich einen Diphthong ergeben müssten, z. B. von »e« und »i« in Deismus.

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Di|ä|re|se, Di|ä|re|sis, die; -, ...resen [lat. diaeresis < griech. diaíresis, eigtl. = Trennung]: 1. (Sprachw.) getrennte Aussprache zweier Vokale, die nebeneinander stehen u. eigentlich einen Diphthong ergäben (z. B. Deịsmus, naiv). 2. (Metrik) Einschnitt im Vers, an dem Wort- u. Versfußende zusammenfallen. 3. (Philos.) fortschreitende Zerlegung eines Begriffes. 4. (Rhet.) Aufgliederung eines Hauptbegriffs in mehrere aneinander gereihte Unterbegriffe, die am Schluss durch Nennung des Hauptbegriffs zusammengefasst werden. 5. (Med.) Undichtigkeit, Zerreißung eines Blutgefäßes mit Blutaustritt in die Umgebung.

Universal-Lexikon. 2012.