Sprache, die man als Kind gelernt [und primär im Sprachgebrauch] hat:
ihre Muttersprache ist Deutsch.
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Mụt|ter|spra|che 〈f. 19〉 die Sprache, die man von Kind auf gelernt hat ● Deutsch ist meine \Muttersprache; → Lexikon der Sprachlehre
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Mụt|ter|spra|che , die [wohl nach mlat. lingua materna]:
Sprache, die ein Mensch als Kind (von den Eltern) erlernt [u. primär im Sprachgebrauch] hat:
seine M. ist Deutsch.
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Muttersprache,
beim primären Spracherwerb des Kindes gelernte Sprache im Unterschied zur später erlernten Fremdsprache. Im Allgemeinen hat der Mensch nur eine Muttersprache; bei Mehrsprachigkeit werden zwei Sprachen häufig nicht in gleicher Weise vollständig beherrscht, sondern in verschiedenen Bereichen angewendet: die eigentliche Muttersprache z. B. im privaten, eine zweite Sprache im öffentlichen Bereich.
Muttersprache wurde im Lauf der Geschichte unterschiedlich interpretiert. Die entsprechende Wortkombination kommt bereits bei Cicero als »sermo patrius« (väterliche Sprache) vor und wird dort als Gegensatz zur Fachsprache der griechischen Philosophie verwendet. Im Mittelalter begegnet seit dem 12. Jahrhundert die Form »materna lingua« (mütterliche Sprache). Erste deutsche Belege bestehen aus einer Zusammensetzung von Adjektiv und Substantiv (müeterliches deutsch, 1350 u. a.). Das Kompositum ist seit dem 15. Jahrhundert im Niederdeutschen belegt (mōdersprāke). Ins Hochdeutsche gelangte das Wort im 16. Jahrhundert, als das Deutsche den »heiligen Sprachen« Latein, Griechisch und Hebräisch ebenbürtig wurde. Luther trug zur Verbreitung des Begriffs anstelle der älteren Bezeichnung »Landsprache« bei. Besondere Bedeutung erlangte der Terminus im Zusammenhang mit der romantischen Bewegung sowie im Rahmen der Sprachkonzeption W. von Humboldts; hier wird Muttersprache als ein Medium verstanden, mittels dessen sich im Rahmen einer Sprachgemeinschaft eine bestimmte geistige Ansicht von der Welt herausbildet, eine Position, die im 20. Jahrhundert u. a. von L. Weisgerber in seiner Sprachinhaltsforschung wieder aufgegriffen wurde.
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Mụt|ter|spra|che, die [wohl nach mlat. lingua materna]: Sprache, die ein Mensch als Kind (von den Eltern) erlernt [u. primär im Sprachgebrauch] hat: seine M. ist Deutsch.
Universal-Lexikon. 2012.