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Okular
Brennglas; Linsensystem; Linse; Objektiv

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oku|lar 〈Adj.〉 das Auge betreffend, Augen... [<spätlat. ocularis „zu den Augen gehörig“]

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oku|lar <Adj.> [spätlat. ocularis = zu den Augen gehörend] (Fachspr.):
das Auge betreffend, für das Auge.

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Okular
 
das, -s/-e, bei einem für die unmittelbare visuelle Beobachtung bestimmten optischen Instrument (z. B. Mikroskop) das dem Auge zugewandte Linsensystem. Okulare sind außer beim holländischen Fernrohr sammelnde Systeme, mit denen die von den Objektiven der jeweiligen Instrumente entworfenen reellen Zwischenbilder ähnlich wie mit einer Lupe, also unter einem größeren Sehwinkel als mit freiem Auge, betrachtet werden. Ein Okular kann demzufolge im einfachsten Fall aus einer einzigen Linse bestehen; in der Regel ist es jedoch aus zwei oder mehr Einzellinsen zusammengesetzt.
 
Durch das Okular wird das Zwischenbild in den Fernpunkt des Auges (bei Normalsichtigkeit in unendlicher Entfernung) abgebildet. Das Okular soll außerdem die Eintrittspupille des Instruments an den Ort der Augenpupille oder auch an den Augendrehpunkt abbilden (Austrittspupille), damit alle das Bild erzeugenden Strahlen in das Auge eintreten können (bei Okularen mit negativer Brechkraft ist das nicht möglich, das Gesichtsfeld ist bei ihnen deswegen beschränkt und nicht scharf begrenzt). Für ein bequemes Beobachten soll der Abstand der Austrittspupille von der dem Auge zugewandten Linse des Okulars etwa 7 bis 10 mm betragen.
 
Am Ort des reellen Zwischenbildes ist die Feldblende des Instruments angebracht (sie wird durch das Okular nach unendlich abgebildet). Neben der Einzellinse sind als Grundformen der Okulare das Huygens-Okular und das Ramsden-Okular anzusehen; sie sind auch die historisch ältesten und bestehen aus je zwei Einzellinsen, der dem Auge zugewandten Augenlinse und der dem Objektiv zugewandten Feldlinse. Während beim Huygens-Okular die Bildebene und die Bildblende zwischen den beiden Linsen liegen, liegen sie beim Ramsden-Okular zwischen Feldlinse und Objektiv. Das Ramsden-Okular ist daher praktischer, wenn am Ort der Feldblende für Messzwecke eine Strichplatte oder Ähnliches angebracht werden soll. Bei vielen modernen Okulartypen, besonders solchen, die aus einer größeren Zahl von Linsen bestehen wie die Weitwinkelokulare (Gesichtswinkel 70º oder mehr), lässt sich nicht mehr einwandfrei zwischen Feldlinsen und Augenlinsen unterscheiden; die Feldblende liegt bei ihnen aber immer zwischen Objektiv und Okular.
 

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Oku|lar, das; -s, -e [gek. aus Okularglas]: dem Auge zugewandte Linse od. Linsenkombination eines optischen Geräts (z. B. eines Mikroskops): das O. einstellen; Ich presste meine Augen ans O. (Lentz, Muckefuck 238); durch das O. sehen; ein Mikroskop mit verschiedenen -en; Heinrich stellte das Geschenk, ein Mikroskop mit eigens für seine Sehschärfe angefertigtem O., vor seinen Teller (Bieler, Mädchenkrieg 275).

Universal-Lexikon. 2012.