Chlorgas
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Chlor 〈[ klo:r] n. 11; unz.; chem. 〉 chem. Element, gelbgrünes, stechend riechendes Gas, das in der Natur nicht frei vorkommt [<grch. chloros „hellgrün, gelb“]
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Chlor [griech. chlo̅rós = grün, gelbgrün], das; -s; Symbol: Cl; Abk.: (in DIN-Kurzzeichen für Kunststoffe:) C: chem. Element aus Gruppe 17 des PSE (↑ Halogene), Protonenzahl 17, AG 35,453; gelbgrünes, giftiges, stechend riechendes Gas, Dichte 3,214 g/L (2,5-mal so schwer wie Luft), Smp. - 101 °C, Sdp. - 34 °C. In Form von krist. u. gelösten ↑ Chloriden ist C. in Lithosphäre u. Hydrosphäre weit verbreitet; technisch wird es durch Elektrolyse dargestellt. Das im Allg. zweiatomig vorliegende C. (Cl2) ist äußerst reaktionsfreudig; es tritt in seinen anorg. Verb. haupts. in den Wertigkeiten -1, +5 u. +7 auf. Es wird zur Herst. von anorg. u. org. Chlorverb. benutzt, z. B. von Polyvinylchlorid, Chlorkohlenwasserstoffen, Bleich-, Oxidations- u. Desinfektionsmitteln sowie zur Funktionalisierung insbes. von org. Verbindungen.
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stechend riechendes, gelbgrünes Gas, das sich mit fast allen anderen Elementen schnell verbindet (chemisches Element) (Zeichen: Cl).
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Chlor
[k-; zu griechisch chlōrós »gelblich grün«] das, -s, chemisches Symbol Cl, ein chemisches Element aus der siebten Hauptgruppe des Periodensystems (Halogene). Chlor ist bei Normaltemperatur ein gelbgrünes, stechend riechendes Gas, das in Form dimerer Moleküle, Cl2, vorliegt. Es lässt sich unter Druck leicht verflüssigen und wird in verflüssigter Form in (grau gestrichenen) Stahlflaschen und auch in druckfesten Kesselwagen versandt. Chlor löst sich gut in Wasser (die Lösung wird als Chlorwasser bezeichnet), wobei es sich in geringem Umfang zu Salzsäure, HCl, und (bleichend wirkender) hypochloriger Säure, HOCl, umsetzt. Aus einer gesättigten wässrigen Lösung scheidet sich beim Abkühlen auf 0 ºC kristallines Chlorhydrat (mit ungefähr der Zusammensetzung Cl2 · 7,3 H2O) ab, das beim Erwärmen sehr leicht wieder in Chlor und Wasser zerfällt. Chlor gehört nach Fluor zu den reaktionsfähigsten Elementen. Es setzt sich mit fast allen anderen Elementen, v. a. mit den Metallen, sowie mit vielen Verbindungen unter starker Wärmeentwicklung um; es wirkt oxidierend, bleicht organische Farbstoffe und tötet Kleinlebewesen. Im Gemisch mit Wasserstoff reagiert es im Sonnenlicht explosionsartig (Chlorknallgas). In organischen Verbindungen kann Chlor Wasserstoff ersetzen (Substitution) oder an Doppelbindungen angelagert werden (Addition). Chlor hat eine starke Reizwirkung auf alle Schleimhäute und führt v. a. zu Schädigungen der Atemwege.
In der Natur kommt Chlor in großem Umfang in Form von Salzen (Chloriden) vor, die teils in mächtigen Lagerstätten auftreten, teils im Meerwasser gelöst sind, z. B. Natriumchlorid (Steinsalz, Kochsalz), NaCl, Kaliumchlorid (Sylvin), KCl, und Kaliummagnesiumchlorid (Carnallit), KMgCl3 · 6 H2O.
Chlor wird in großen Mengen v. a. durch Chloralkalielektrolyse gewonnen. Große Bedeutung hat daneben auch die Rückgewinnung von Chlor aus Chlorwasserstoffgas, das besonders bei Chlorierungsreaktionen in der technischen organischen Chemie anfällt. Diese Rückgewinnung gelingt entweder durch Elektrolyse von Salzsäurelösungen oder durch Oxidieren des Chlorwasserstoffs mit Luft an geeigneten Katalysatoren. Bei dem 1868 entwickelten Deacon-Verfahren diente Kupferchlorid als Katalysator; heute arbeiten zahlreiche Varianten dieses Verfahrens mit unterschiedlichen Katalysatoren. Nur noch historische Bedeutung hat das Weldon-Verfahren, bei dem Chlor durch Umsetzen von Salzsäure mit Braunstein gewonnen wurde.
findet Chlor zur Herstellung zahlreicher anorganischen und organischen Chlorverbindungen (Chloride, Hypochlorite, Chlorate, Salzsäure, Phosgen, Vinylchlorid, Chloropren, Lösungsmittel, Insektizide, Zwischenprodukte für Farbstoffe usw.), zur Desinfektion von Wasser (Chloren) und zum Entzinnen von Weißblech.
Chlor wurde erstmals 1774 von C. W. Scheele bei der Einwirkung von Salzsäure auf Braunstein gewonnen, jedoch im Sinne der Phlogistontheorie als »dephlogistierte Salzsäure« bezeichnet. Als chemisches Element wurde es 1810 durch H. Davy erkannt und mit dem Namen Chlor belegt.
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Universal-Lexikon. 2012.