Akademik

Zaumzeug
Zügel

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Zaum|zeug 〈n. 11; unz.〉 = Zaum

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Zaum|zeug, das; [e]s, -e:
Zaum.

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Zaumzeug
 
[althochdeutsch zoum »Seil«, »Riemen«, »Zügel«], Zaum, zum Lenken und Zügeln von Reit- und Zugtieren (v. a. Pferde) an deren Kopf angebrachte Vorrichtung in vielen Ausführungsformen. Beim Pferd unterscheidet man das meist aus Lederriemen gefertigte Kopfgestell (Halfter) und die Trense (Trensenzäumung). Diese besteht heute meist aus einer zweigliedrigen (gebrochenen) Stahlstange mit Stahlringen an den äußeren Enden (Trensengebiss) zum Einschnallen in das Backenstück des Kopfgestells und zur Aufnahme der Zügel. Die Zügel sind bei der Trense für Zugpferde in ein weiteres Paar Stahlringe eingeschnallt. Als zusätzliche Vorrichtung in Sonderfällen (etwa für höhere Dressuranforderungen oder bei ungebärdigen Hengsten) dient die Kandare, eine starre Stahlstange mit rechtwinkelig ansetzenden geraden (oder s-förmigen) Armen mit Ringen zur Aufnahme der Zügel an deren unteren Ösen und an den oberen Enden zur Befestigung der Kinnkette. Das Zaumzeug kann durch Hilfszügel (Martingal, Ausbindezügel) ergänzt werden.
 
Funktion des Zaumzeugs:
 
Das Trensengebiss liegt im zahnfreien Teil der Kiefer beziehungsweise (bei männlichen Tieren) über den Eckzähnen. Durch Zug an einem der Zügel wird die gewünschte Fortbewegungsrichtung angegeben. Mit der über dem Trensengebiss liegenden Gebissstange der Kandare wird auf den Unterkiefer eine starke Hebelwirkung ausgeübt, die ein schärferes Zügeln des Tieres ermöglicht.
 
Geschichte:
 
Die frühesten Trensengebisse aus Bronze (Ketten aus Stäben mit seitlichen Ösen sowie Knebel) sind aus der Bronzezeit erhalten (man kann von Vorläufern aus Leder, Holz, Horn und Knochen ausgehen); wahrscheinlich verbreiteter ist in Europa die Trense der Kimmerier. Seit der Hallstattzeit sind Ausführungen in Eisen bekannt. Die Kandarentrense tritt seit dem 14. Jahrhundert auf.

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Zaum|zeug, das; [e]s, -e: Zaum: Ich streife dem Tier ... die Zügel des -s über den Hals (Dwinger, Erde 48).

Universal-Lexikon. 2012.