Zündhölzer,
Zündstäbchen, Streichhölzer, Zündmittel zum einmaligen Gebrauch, bestehend aus einem Stäbchen (»Draht«) aus Holz (besonders Espenholz), Karton oder gewachsten Fäden, dessen eines Ende mit einem Brennstoff und in der Regel mit einem chemisch aktivierbaren Zündkopf versehen ist. Die Zündung erfolgt durch Einwirkung der Zündmasse des Kopfes auf einen Zündkörper (z. B. Reibfläche). Die wichtigsten Bestandteile pyrotechnischen Zündmassen sind Kaliumchlorat (Oxidationsmittel), Schwefel (Brennstoff), Tierleim (Bindemittel), Glasmehl (Füllstoff) sowie Katalysatoren und Farbpigmente. Damit die Flamme nach der Zündung auf den Holzdraht übertragen wird, ist dieser mit Paraffin getränkt. Das Nachglimmen des Drahtes wird durch Imprägnierung (z. B. mit Monoammoniumphosphat) verhindert. Der Hauptbestandteil der Reibmasse von Sicherheitszündhölzern ist roter Phosphor. Überallzünder (Sesquihölzer) enthalten Tetraphosphortrisulfid (Phosphorsesquisulfid) als Brennstoff.
Geschichtliches:
Die ersten Zündhölzer waren mit flüssigem Schwefel getränkte Holzspäne (Schwefelhölzer), die an einem glühenden Feuerschwamm entzündet werden konnten. Jean-Louis Chancel erfand 1805 Zündhölzer mit einer Zündmasse aus Kaliumchlorat, Zucker und Gummiarabikum, die durch Eintauchen in Schwefelsäure entzündet wurden (Tunkfeuerzeug). 1832 erfand Jakob Friedrich Kammerer (* 1796, ✝ 1857) die Phosphorzündhölzer mit Zündkopf aus Kaliumchlorat und (giftigem) weißem Phosphor, die an beliebigen Flächen entzündet werden konnten. In den folgenden Jahren begann die industrielle Herstellung solcher Zündhölzer. Sicherheitszündhölzer mit getrennter Zünd- und Reibmasse wurden 1844 von dem schwedischen Chemiker Gustaf Erik Pasch (* 1788, ✝ 1862) erfunden.
Universal-Lexikon. 2012.