zirkadiane Rhythmik
(biologische Uhr, Biorhythmus, Chronobiologie, innere Uhr, physiologische Uhr): etwa 24 Stunden währende (»zirkadiane«), in jüngerer Zeit v. a. beim Menschen untersuchte Form der Rhythmik. Wichtige Tagesrhythmen beim Menschen sind der Schlaf-Wach-Rhythmus, der Aktivitätszyklus und damit eng verbunden Nahrungsaufnahme- und Trinkrhythmus, der Körpertemperaturrhythmus sowie endokrine Rhythmen. Bedingt durch diese sowie andere physiologische Vorgänge, ändert sich im Tagesverlauf auch das allgemeine Leistungsvermögen.
Als Grundprinzip wird ein rhythmisch arbeitender, autonomer physiologischer Mechanismus auf zellulärer Ebene angenommen, der über äußere und innere »Zeitgeber« arbeitet.
Wie Versuche in völliger Abgeschlossenheit vom natürlichen Wechsel zwischen Hell und Dunkel gezeigt haben, pendelt sich der Mensch unter solchen Bedingungen auf einen anderen, etwa 25-stündigen Rhythmus ein, sodass der Organismus die physiologische Uhr selbst steuert und diese dann über äußere Faktoren mit der »Umweltzeit« synchronisiert wird.
Welche »Zeitgeber« die zirkadiane Rhythmik im Einzelnen auf Zellebene regeln, ist noch weitgehend ungeklärt.
Bedeutung hat die zirkadiane Rhythmik neben Aussagen über allgemeine Leistungsfähigkeit für die Medizin und für die Neuregulierung der physiologischen Uhr im Zusammenhang mit der durch Transatlantikflüge eintretenden Zeitverschiebung.
Universal-Lexikon. 2012.