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Zentriolen
Zentriolen
 
[Verkleinerungsbildung zu lateinisch centrum »Mittelpunkt«], Singular Zentriol das, -s, Centriolen, Zentralkörperchen, in der Nähe des Zellkerns befindliche, meist nur elektronenmikroskopisch nachweisbare Zellorganellen, die in den meisten tierischen Zellen sowie in den Zellen niederer Pflanzen vorkommen. Zentriolen sind zylindrische Strukturen aus neun Gruppen von jeweils drei parallel aneinander liegenden Mikrotubuli (Dreifachtubuli), die ringförmig angeordnet und durch radiale Strukturen miteinander verbunden sind. Die Zentriolen sind etwa 0,3 bis 0,6 μm lang, der Durchmesser beträgt etwa 0,2 μm. Hauptfunktion der Zentriole ist die Bildung der Basalkörper der Geißeln und Zilien (Kinetosom). Zusammen mit dem sie direkt umgebenden zytoplasmatischen Material bilden sie das Zellzentrum (Zentrosom), von dem aus die Mikrotubuli organisiert werden (Mikrotubuli organisierendes Zentrum). In den meisten tierischen Zellen ist das Zellzentrum aus zwei senkrecht zueinander liegenden Zentriolen gebildet (Diplosom). Zentriolen können am Aufbau der Teilungsspindel beteiligt sein, sie bilden dann die Spindelpole. Zentriolen werden durch Teilung vermehrt, sie können jedoch auch neu aufgebaut werden. Mitunter entstehen viele Zentriolen gleichzeitig in einer Zelle, diese Strukturen heißen Blepharoplasten.

Universal-Lexikon. 2012.