Wie von der Tarantel gestochen
Die Wendung ist umgangssprachlich gebräuchlich und bedeutet »in plötzlicher Erregung sich wild gebärdend, wie besessen«: Wie von der Tarantel gestochen sprang er plötzlich auf und rannte aus dem Zimmer. - So heißt es auch in Ernst Niekischs Lebenserinnerungen »Gewagtes Leben«: »Wie von der Tarantel gestochen fuhren alle Beamten auf, drangen auf mich ein und brüllten mich an« (S. 294). - Die Redewendung bezieht sich auf den alten Volksglauben, nach dem der Biss der Tarantel bei dem Betroffenen wilde, veitstanzähnliche Bewegungen hervorrufen soll.
Niekisch, Ernst: Gewagtes Leben. Köln-Berlin: Kiepenheuer und Witsch, 1958.
Universal-Lexikon. 2012.