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Welttextilabkommen
Welt|textilabkommen,
 
Mụltifaserabkommen, englisch Multi-Fiber Agreement [mʌltɪ'faɪbə ə'griːmənt], Abkürzung MFA, 1974 in Kraft getretenes Abkommen zur Regelung des internationalen Handels mit Textilien, ersetzte das Baumwolltextilabkommen von 1962. Das im Rahmen des GATT abgeschlossene und mehrfach verlängerte Welttextilabkommen legte Höchstmengen (Quoten) für Textil- und Bekleidungsimporte der einzelnen Industrieländer aus bestimmten Entwicklungsländern fest und sollte v. a. durch Abbau von Handelsrestriktionen den Anteil der Entwicklungsländer am Welttextilhandel und damit deren Exporterlöse steigern. Der starke Wettbewerbsdruck durch lieferstarke Schwellenländer (v. a. Süd-Korea, Taiwan, Hongkong, Macao) verursachte ab den 1960er-Jahren in den Textilindustrien der Industrieländer erhebliche strukturelle Anpassungsprobleme und einen starken Beschäftigungsrückgang (über 40 % innerhalb von zehn Jahren), was eine zunehmend protektionistische Handhabung des Welttextilabkommens bewirkte. Die Zuwachsraten der Exporte aus Entwicklungsländern wurden drastisch gekürzt und nach Ländergruppen differenziert. Im Rahmen der Uruguay-Runde (GATT) wurde das Welttextilabkommen in die WTO integriert und ein Stufenplan zur Abschaffung aller Quoten und Restriktionen im Textihandel bis 2005 vereinbart.

Universal-Lexikon. 2012.