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Weddellmeer
Weddellmeer
 
['wedl- ; nach dem britischen Seefahrer James Weddell, * 1787, ✝ 1834, der 1822/23 bis 74º 15' südliche Breite in das Weddellmeer vordrang], südlicher Teil des Atlantischen Ozeans, als große Bucht des antarktischen Festlands im Westen von der Antarktischen Halbinsel, im Südosten von Coatsland und Königin-Maud-Land begrenzt. Die nördliche und nordöstliche Begrenzung wird unterschiedlich gesehen. Heute wird meist das vom Strömungssystem des Weddellwirbels erfasste Gebiet, das im Norden durch die Südflanke des Atlantisch-Indischen Rückens und im Osten etwa durch 30 º östliche Länge begrenzt ist, zum Weddellmeer gerechnet, früher nur der südwestliche Teil dieses Gebiets. Das Weddellmeer hat Tiefen zwischen 500 und 5 000 m. Der südliche Teil ist immer von Schelfeis bedeckt (Filchner-Ronne-Schelfeis). Im nördlichen Teil treten ständig Eisberge auf. Das südwestliche Weddellmeer ist fast immer mit Meereis bedeckt, im übrigen Weddellmeer verschwindet die Meereisbedeckung im Sommer. Meereis und Eisberge behindern die Schifffahrt. Im Weddellmeer entsteht mit Salz angereichertes (durch Ausfrieren des Treibeises), kaltes Bodenwasser, das die Temperatur und den Salzgehalt in weiten Gebieten der Tiefsee beeinflusst. Deshalb ist das Weddellmeer ein Schwerpunkt polarer Meeresforschung.
 
Literatur:
 
Weddell sea ecology, hg. v. G. Hempel (Berlin 1993).

Universal-Lexikon. 2012.