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Veszprim
Veszprim
 
['vɛsprɪm], ungarisch Veszprém ['vɛspreːm],
 
 1) Wesprim, ungar.ungarisch VeszprémBezirkshauptstadt in Ungarn, am Südostfuß des Bakonywalds, 260 m über dem Meeresspiegel, 61 500 Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; Universität (gegründet 1949), chemische Forschungsinstitute, Regionalmuseum; Zentrum des Bergbau- und Industriegebiets des Bakonywaldes, Metall-, chemische, Holz- und Nahrungsmittelindustrie; Handelszentrum und Verkehrsknotenpunkt.
 
Stadtbild:
 
Im einschiffigen Bau der 1030 gestifteten Giselakapelle (13. Jahrhundert, nach Zerstörung durch die Türken 1723 wiederhergestellt) blieben trotz barocker Umbauten byzantinisierende Fresken (13. Jahrhundert) erhalten. Neben der Kathedrale Sankt Michael (ursprünglich 11. Jahrhundert, mehrfach zerstört, 1723 im Barockstil neu erbaut) stehen Baureste der oktogonalen Sankt Georgskapelle (13./15. Jahrhundert); Sankt Stefanskirche (18. Jahrhundert); am Erzbischofspalast Fassadengiebel mit Attika (18. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
Veszprim liegt auf dem Gebiet des römischen Gimbriana. Hier residierte der Fürst des Großmährischen Reichs, das von den landnehmenden Magyaren Anfang des 10. Jahrhunderts endgültig zerschlagen wurde. König Stephan I. bestimmte Veszprim 1009 zum Bischofssitz.
 
 2) Bezirk in Westungarn, 4 639 km2, 373 000 Einwohner, Hauptstadt ist Veszprim; umfasst das Nordufer des Plattensees, den größten Teil des Bakonywalds und ein nordwestlich anschließendes Gebiet des Ungarischen Tieflands; im Bakonywald Bauxit-, Braunkohlen- und Manganerzbergbau (darauf aufbauende chemische und Aluminiumindustrie), im Tiefland Getreideanbau, am Plattensee Weinbau und Fremdenverkehr.
 

Universal-Lexikon. 2012.