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Sordello
Sordẹllo,
 
italienischer Troubadour, * Goito (bei Mantua) um 1200, ✝ 1269(?); aus niederem Adel; war zunächst am Hof der Este in Ferrara, trat darauf in den Dienst des Stadtherrn von Verona, Rizzardo di San Bonifacio, lebte dann (bis 1229) am Hof in Treviso. In den folgenden Jahren hielt er sich in Spanien, eventuell auch in Portugal sowie am provenzalischen Hof auf; erst 1265 kehrte er mit Karl I. von Anjou nach Italien zurück. Sordello, von dem 45 Dichtungen in mehreren Handschriften überliefert sind, ist zweifellos der bedeutendste italienische Lyriker provenzalischer Sprache. Wegen seines politisch inspirierten Klageliedes auf den Freund Blacatz (✝ 1237) machte ihn Dante zu einer der Hauptfiguren in den Gesängen VI, VII und VIII des »Purgatorio« seiner »Göttliche Komödie«.
 
Ausgabe: Le poesie, herausgegeben von M. Boni (1954).
 
Literatur:
 
G. Angiolillo: Cultura e società nella poesia di S. (Cercola 1978);
 J. J. Wilhelm: The poetry of S. (New York 1987).

Universal-Lexikon. 2012.