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Sonderbund
Sonderbund,
 
am 11. 12. 1845 gegründetes Schutzbündnis der schweizerischen katholisch-konservativen Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis, um dem Druck der freisinnig-radikalen beziehungsweise liberalen Kantone sowie der radikalen Freischaren (u. a. Luzern) standzuhalten. Der Sonderbund gründete einen Kriegsrat der Sonderbundkantone mit weitgehenden Vollmachten. Diesen Verstoß gegen den Bundesvertrag von 1815 verurteilte die Tagsatzung am 20. 7. 1847. Vermittlungsversuche scheiterten; die Abgeordneten der Sonderbundkantone verließen am 29. 10. die Tagsatzung, die am 4. 11. die Auflösung des Sonderbunds beschloss. Im folgenden Sonderbundkrieg wurde das Heer des Sonderbundes (30 000 Mann) von den Tagsatzungstruppen unter General G. H. Dufour (100 000 Mann) nach der Kapitulation von Freiburg (14. 11. 1847 und Zug (21. 11.) bei Gisikon und Meierskappel (beide Kanton Luzern; 23. 11.) besiegt und Luzern am 24. 11. eingenommen; bis bis 29. 11. kapitulierten die übrigen Kantone, und der Sonderbund wurde aufgelöst.
 
Literatur:
 
J. Remak: Bruderzwist, nicht Brudermord. Der Schweizer S.-Krieg von 1847 (a. d. Engl., Zürich 1997).

Universal-Lexikon. 2012.