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Škocjan
Škocjan
 
['ʃkoːtsjan], deutsch Sạnkt Kạnzian, italienisch San Canziano dẹlla Grọtta, Ort in Slowenien, östlich von Triest, auf der Kalkhochfläche des Karst, in der hier ein großes Höhlensystem, Höhlen von Škocjan (slowenisch Škocjanske jame), liegt, von dem der oberste Teil in zwei tiefen Einsturzdolinen mit bis zu 165 m aufragenden Felswänden freigelegt wurde. Die bis zu 28 m hohen Einzelhöhlen werden von der Reka durchflossen, die dabei auch Seen und Katarakte bildet (Sinterterrassen). Die am Krainer Schneeberg entspringende Reka fließt bis Škocjan oberirdisch (zuletzt in der Rekaschlucht) und tritt erst nach 40 km langem unterirdischen Lauf kurz vor ihrer Mündung ins Adriatische Meer südöstlich von Monfalcone, Italien, als Timavo wieder zutage. Die Höhle ist durch an den Steilwänden hängende Stege, Brücken und Tunnelgänge begehbar. - Ein Teil der Höhlen wurde von vorgeschichtlichen Menschen bewohnt (reiche Bronzefunde aus der jüngeren Urnenfelderzeit); sie waren bereits im Altertum bekannt (bei Strabo und Vergil erwähnt) und wurden 1638 erstmals kartiert; von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Universal-Lexikon. 2012.