semitische Schriften,
die unterschiedlichen Schriftsysteme der semitischen Sprachen. In Mesopotamien übernahmen die Ostsemiten von den Sumerern die Keilschrift. Die westsemitischen Buchstabenschriften wurden wohl aus Silbenschriften des östlichen Mittelmeerraums entwickelt; ihre Vokallosigkeit dürfte auf den Einfluss der ägyptischen Hieroglyphen zurückzuführen sein (Sinai-Inschriften). Die Reihenfolge der Buchstaben lässt sich bereits für das Keilschriftalphabet von Ras Schamra (Südwestsyrien) um 1400 v. Chr. bezeugen. Die aramäische Schrift hat sich in der Weiterbildung zum syrischen und zum arabischen Alphabet bis in die Mandschurei und nach Westafrika (Hausa) verbreitet, während die phönikische Schrift zur Grundlage aller europäischen Schriften wurde.
G. R. Driver: Semitic writing. From pictograph to alphabet (Neuausg. London 1976).
Universal-Lexikon. 2012.