Schichtstufenlandschaft,
Geomorphologie: großräumige Formengruppe in Gebieten mit schwach geneigten, wechselnd widerstandsfähigen Sedimentgesteinen. Der stockwerkartige Aufbau von härteren (wasserdurchlässigen) und weicheren (wasserundurchlässigen) Schichten des Untergrundes zeigt sich an der Erdoberfläche in verhältnismäßig steilen, bis mehrere 100 m hohen Landstufen, den Schichtstufen, die mit weiten Flächen, den Landterrassen, abwechseln. Diese sind keine Schicht-, sondern Schnittflächen: Die Landoberfläche hat eine geringere Neigung als die Gesteinsschichten; diese werden von ihr unter einem spitzen Winkel geschnitten, und entsprechend treten jeweils jüngere Erdschichten an die Oberfläche. Auf der Rückseite des Schichtpakets (in Richtung des Schichtfallens) ist stellenweise eine Achterstufe ausgebildet, jedoch immer weniger ausgeprägt als die Frontstufen. Die Frage der Entstehung der Schichtstufenlandschaften ist noch nicht befriedigend gelöst. Jedenfalls werden durch verschiedenartige Abtragungsvorgänge (Quellerosion, fluviale Erosion) die Schichtstufen ständig zurückverlegt, wobei diese streckenweise ihre Geschlossenheit verlieren. Dieses Zurückweichen wird durch isolierte Einzelberge (Zeugenberge) bezeugt, unmittelbar vor der Stufe auch als Ausliegerberg bezeichnet (z. B. Hohenstaufen, Hohenneuffen). Klassische Beispiele von Schichtstufenlandschaften sind das Schwäbisch-Fränkische Schichtstufenland und das Pariser Becken.
H. Blume: Probleme der S. (21987).
Universal-Lexikon. 2012.