Schạ̈ßburg,
rumänisch Sighişoara [sigi'ʃo̯ara], ungarisch Segesvár ['ʃɛgɛʃvaːr], Stadt in Kreis Mureş, Rumänien, in Siebenbürgen, 375 m über dem Meeresspiegel, an der Großen Kokel, 36 500 Einwohner; erstreckt sich von der Unterstadt (Talstadt) über einen Berghang zur befestigten Oberstadt (Bergstadt) auf einem 120 m hohen Bergkegel mit der Burg; Textil- und Bekleidungs-, Glas- und Fayence- sowie Nahrungsmittelindustrie und Maschinenbau; Straßenknotenpunkt.
Schäßburg ist eine der schönsten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Rumäniens. Ältestes Bauwerk ist die Marienkirche des bereits im 13. Jahrhundert bezeugten Dominikanerklosters; heutige Anlage barock (1677-78). Die festungsartige Burg mit ursprünglich 14 Türmen (neun erhalten) entstammt in der heutigen Form dem 14. Jahrhundert. Die evangelische Bergkirche wurde im 14./15. Jahrhundert erbaut. Stadttor mit Uhrturm (Stundturm; 14. und 16. Jahrhundert).
Schäßburg wurde Ende des 12. Jahrhunderts von deutschen Kolonisten gegründet (Burg 1280 erstmals erwähnt) und war seit dem 14. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum der Siebenbürger Sachsen. - In der Schlacht bei Schäßburg (31. 7. 1849) erlitt die ungarische Honvéd-Armee unter General J. Bem eine vernichtende Niederlage durch russische Truppen; auch S. Petőfi fiel.
Universal-Lexikon. 2012.