Akademik

Saugwürmer
Saugwürmer,
 
Trematoda, über 7 200 ausschließlich parasitisch lebende Arten der Plattwürmer, deren systematische Einteilung strittig ist. Die Haut ist unbewimpert, als Haftorgane dienen v. a. Saugnäpfe (meist Mund- und Bauchsaugnapf). Die Saugwürmer sind fast stets Zwitter. Die früher zu den Saugwürmern gestellten 2 000 Arten der Hakensaugwürmer (Monogenea) werden heute meist zusammen mit den Bandwürmern (Cestoda) zu einer eigenen Gruppe (Cercomeromorpha) zusammengefasst. Ihr hinteres Haftorgan ist u. a. mit Haken versehen. Sie schmarotzen an aquatischen Wirbeltieren (v. a. an Fischen) und entwickeln sich direkt ohne Wirts- und Generationswechsel. Zu ihnen gehört das auf Kiemen von Karpfenfischen parasitierende Doppeltier (Diplozoon paradoxum), bei dem zwei (zwittrige) Einzeltiere in Begattungsstellung über Kreuz miteinander verwachsen sind. Heute unterteilt man die Saugwürmer überwiegend in: 1) Aspidobothrii, Schmarotzer in Weichtieren mit einer nahezu die gesamte Bauchseite einnehmenden wabenförmigen Haftscheibe; 40 Arten ohne Generationswechsel, meist 0,6-9 mm, maximal 11,5 cm lang. - 2) Digenea, etwa 7 200 Arten mit Generationswechsel (Metagenese) und ein oder zwei Wirtswechseln, meist 0,14-30 mm (maximal bis 12 m) lang. Die im Wasser aus dem Ei schlüpfende Wimperlarve (Miracidium) entwickelt sich in Schnecken oder Muscheln zur Sporozyste (1. Generation). Durch ungeschlechtliche Vermehrung entstehen daraus Tochtersporozysten oder Stablarven (Redien, 2. Generation) und aus diesen ebenfalls ungeschlechtlich die Schwanzlarven (Cercarien, 3. Generation). Die Schwanzlarven verlassen den Zwischenwirt und bohren sich in die Haut des Endwirts ein, in dem sie geschlechtsreif werden. Bei einigen Arten kapseln sie sich an Wasserpflanzen ein oder dringen in einen Transportwirt (Weichtier, Wurm, Gliederfüßer, Fisch) ein und werden dann mit diesem vom Endwirt (stets ein Wirbeltier) aufgenommen. Zu den Saugwürmern gehören u. a.: Darmegel, Leberegel, Lungenegel, Pärchenegel.

Universal-Lexikon. 2012.