Rudịsten
[zu lateinisch rudis »unbearbeitet«, »roh«], ausgestorbene, nur aus dem Oberen Jura und der Kreidezeit bekannte Unterordnung bis 1 m hoher, festsitzender Meeresmuscheln, deren Schalenklappen äußerst unterschiedlich gestaltet sein konnten (»aberrante Formen«); zapfenförmige Schlosszähne. Wichtige Gattungen sind Caprina (rechte Klappe festgewachsen, horn- bis kegelförmig; linke spiralig gewunden), Diceras, Hippuriten, Radiolites (rechte Klappe festgewachsen, konisch; linke deckelartig, flach), Requienia (linke Klappe festgewachsen, spiralig; rechte flach, spiralig). Die Rudisten lebten in warmen Flachmeeren. Aus ihren Schalen bildeten sich (besonders im alpinen Raum) häufig Riffe und Gesteine (Rudistenkalk).
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Ru|dịs|ten <Pl.> [zu lat. rudis, ↑rüde] (Geol.): fossile Muscheln der Kreidezeit.
Universal-Lexikon. 2012.