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Roentgen
Roentgen
 
['rœ-], David, Kunsttischler, * Herrnhaag (heute zu Büdingen) 11. 8. 1743, ✝ Wiesbaden 12. 2. 1807; entwickelte die 1772 übernommene Werkstatt seines Vaters Abraham (* 1711, ✝ 1793) in Neuwied zu einem Unternehmen von internationalem Ruf. Seit 1779 unterhielt Roentgen eine Niederlassung in Paris, wo er eines seiner bedeutendsten Stücke, einen kunstvollen Schreibschrank, an König Ludwig XVI. verkaufte. Zu den Kunden Roentgens gehörten alle europäischen Fürstenhöfe. Während seine frühen Möbel noch unter dem Einfluss des Rokoko standen, wandelte sich sein Stil nach 1775 zu Louis-seize-Formen. Die Besonderheit der Roentgenmöbel liegt v. a. in der handwerklichen Vollkommenheit seiner vielfach farbigen Marketerien (oft nach Entwürfen von J. Zick). Um 1790 verarbeitete Roentgen vornehmlich Mahagoni und wandte sich immer mehr einem strengeren klassizistischen Stil zu.
 
Literatur:
 
H. Huth: Abraham u. D. R. u. ihre Neuwieder Möbelwerkstatt (1974);
 J. M. Greber: Abraham u. D. R., Möbel für Europa, 2 Bde. (1980);
 D. Fabian: Abraham u. D. R. Von der Schreinerwerkstatt zur Kunstmöbel-Manufaktur (1992).

Universal-Lexikon. 2012.