Problemlösen,
das Auffinden eines vorher nicht bekannten Weges von einem gegebenen Anfangszustand zu einem gewünschten und mehr oder weniger bekannten Endzustand. Im Unterschied zum reproduktiven Denken, der Anwendung von Gelerntem oder Erfahrungswissen auf eine bestimmte Situation, handelt es sich beim Hervorbringen neuer Lösungen um einen kreativen Vorgang. Probleme können gelöst werden etwa durch das Auffinden eines Schemas, das verschiedene Elemente zueinander in Beziehung setzt, durch Strukturierung (Vorwärts- und Rückwärtsplanung, Subsumtion), durch Neuanordnung gegebener Elemente, durch Umstrukturierung einer Gestalt (das Gegebene in einem anderen Zusammenhang »sehen«). Als Stadien des Problemlösens wurden u. a. die Vorbereitung (ein Problem formulieren und Informationen sammeln), die Inkubation (eine Zeitspanne ohne Lösung, oft auch ohne Beschäftigung mit dem Problem), die oft plötzlich erkannte Lösung und ihre nachträgliche systematische Ausarbeitung (Verifikation) unterschieden. Modelle des Problemlösens dienen auch als Vorbilder für die Computersimulation (künstliche Intelligenz).
Universal-Lexikon. 2012.