Plastiden
[zu griechisch plastós »gebildet«, »geformt«], Singular Plastide die, -, Organellen, die in fast allen Pflanzenzellen vorkommen (Ausnahme: Pilze, einige Algen sowie hoch spezialisierte Zellen höherer Pflanzen) und die (wie die Mitochondrien) eine eigene, doppelsträngige DNA besitzen; diese kodiert jedoch nur für einen Teil der Plastidenproteine, der größere Teil wird von der DNA des Zellkerns kodiert. Plastiden entstehen entweder aus kleinen, farblosen Vorstufen, den Proplastiden, oder durch Zweiteilung reifer Plastiden. Sie sind von einer äußeren und einer inneren Membran (Plastidenhülle) umgeben. Die innere Membran schließt das Plastoplasma (Plastidenstroma) ein. Im Stroma können Lipidtropfen und Stärkekörner (Plastoglobuli) eingelagert sein. In Chloroplasten findet sich ein ausgedehntes inneres Membransystem, die Thylakoide, das die Photosynthesepigmente trägt. Photosynthetisch aktiv und chlorophyllhaltig sind die grünen Chloroplasten (z. B. bei Grünalgen und allen höheren Pflanzen), die rot-violetten Rhodoplasten (bei Rotalgen), die bräunlichen Phaeoplasten (bei Braunalgen). Photosynthetisch nicht aktiv sind die Chromoplasten von Blütenblättern und Früchten und die farblosen Leukoplasten. Die verschiedenen Plastidentypen können sich prinzipiell ineinander umwandeln; dies kommt jedoch unter normalen Bedingungen kaum vor. Folgende Synthesen laufen in Plastiden ab: Nitritreduktion, Fettsäure- und Lipidsynthese sowie die Synthese von Phospholipiden, Galaktolipiden, Carotinoiden, Chlorophyll.
Universal-Lexikon. 2012.