Grünalgen,
Chlorophyceae, Klasse der Algen; einzellige (zum Teil in Kolonien lebende), fädige oder blattartige Algen mit grünen Chloroplasten, die Chlorophyll a und b, Lutein und andere Carotinoide enthalten. Die etwa 10 000 Arten kommen v. a. im Süßwasser (besonders im Phytoplankton), aber auch im Meer und an Land (z. B. an Baumrinden) vor. Einige Arten leben als Symbionten in Flechten oder in niederen Tieren (z. B. im Grünen Süßwasserpolyp), andere sind an extremen Standorten zu finden (z. B. bildet Chlamydomonas nivalis den so genannten Blutschnee, auch Gletscherblut genannt, der Hochgebirge und Arktis). Reservestoff ist zumeist Stärke. Die Vermehrung erfolgt ungeschlechtlich über zweigeißelige Sporen oder geschlechtlich durch Eibefruchtung oder durch Kopulation von gleichartigen Gameten. Erste Spuren der Grünalgen gehen bis ins Präkambrium zurück. Wegen ihrer hohen Wachstumsleistung versucht man zunehmend, Grünalgen für die menschliche und tierische Ernährung zu verwerten (besonders als Eiweißlieferant).
Wichtige Ordnungen der Grünalgen sind die begeißelten, einzeln oder in Kolonien lebenden Volvocales (mit den Gattungen Chlamydomonas, Volvox); die unbegeißelten, meist einzeln lebenden Chlorococcales (mit der Gattung Chlorella); die fadenförmigen Ulotrichales (mit der Gattung Kraushaaralge); die blattartigen Ulvales (mit der Gattung Darmtang und dem Meersalat); die vielkernigen, septierten Cladophorales (mit der Gattung Cladophora); die Watten bildenden Oedogoniales (mit der Gattung Kappengrünalge); die Characales (mit der einzigen Familie Armleuchteralgen) sowie die Schlauchalgen und die Jochalgen.
Universal-Lexikon. 2012.