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Piräus
Piräus,
 
neugriechisch Piräẹfs, Pirạ̈as, Hafenstadt und Hauptort des gleichnamigen Verwaltungsbezirks (Nomos), Griechenland, auf einer Landzunge am Saronischen Golf, im Ballungsraum Groß-Athen, 182 700 Einwohner (Verwaltungsbezirk 889 000 Einwohner); griechisch-orthodoxer Bischofssitz; Wirtschaftshochschule, Archäologisches und Schifffahrtsmuseum. Piräus ist der Haupthafen und wichtigster Industriestandort Griechenlands (u. a. Werften, Maschinenbau, Zement-, Nahrungsmittel-, Textil- und Zigarettenindustrie), Sitz vieler Handelsniederlassungen und Reedereien, Ausgangspunkt vieler Schifffahrts- und Fährlinien sowie der Schnellbahn Piräus-Athen-Kephissia.
 
Stadtbild:
 
Die drei antiken Häfen (Munichia- und Zeahafen als Kriegshäfen im Osten, Kantharos als Handelshafen im Westen) liegen um die Halbinsel mit dem ehemaligen Burgberg Munichia (erstmals 510 v. Chr. befestigt). In der antiken Literatur werden (für die Zeit von 330 bis 322 v. Chr.) 372 Schiffshäuser und -docks angegeben. Westlich des Zeahafens wurden kürzlich die Fundamente der Skeuothek (Arsenal für Schiffstakelagen, 130 × 17 m) des Architekten Philon von Eleusis entdeckt; da das Gebäude bei der um 480 v. Chr. von Hippodamos im Rahmen seiner Stadtplanung entworfenen Agora lag, ist diese also ebenfalls westlich des Zeahafens zu suchen.
 
Geschichte:
 
Piräus, griechisch Peiraieus, 493/492 v. Chr. von Themistokles zum Hafen von Athen ausgebaut (v. a. für die neue Flotte) und 461-456 durch die Langen Mauern mit Athen verbunden, war in klassischer Zeit der bedeutendste Warenumschlagplatz der griechischen Welt; 86 v. Chr. von Sullas Truppen zerstört. Erst nach 1835 gewann Piräus neue Bedeutung.
 

Universal-Lexikon. 2012.