Peronịsten,
Anhänger des früheren argentinischen Staatspräsidenten J. D. Perón, der die drei Parteien, die ihn bei den Wahlen 1946 unterstützt hatten, u. a. der im November 1945 gegründete Partido Laborista, im Partido Peronista 1946 vereinigte. Organisiert in der von Evita Perón geführten peronistische Frauenbewegung sowie zahlreichen »sympathisierenden« Gruppen, gelang es den Peronisten während Peróns erster Präsidentschaft, den Staat aus der engen Bindung an die Oberschicht zu lösen. Nach dem Sturz Peróns 1955 bestanden die peronistischen Gruppierungen offiziell weiter und hielten Verbindung zu ihm. Bei allen Differenzen (es gab auch radikale peronistische Guerillagruppen wie die »Fuerzas Armadas Peronistas« und die »Fuerzas Armadas Revolucionarias«) war das gemeinsame Ziel aller die Rückkehr Peróns. Im März 1962 von Präsidenten A. Frondizi zu den Parlamentswahlen 1962 zugelassen, wurden sie die stärkste (die Wahl wurde jedoch annulliert), 1965 die zweitstärkste Gruppe. Das Parteienverbot der Militärs 1966 betraf auch die Peronisten. Kurz vor den Präsidentschaftswahlen 1973 konstituierte sich der Partido Justicialista, der sich in einem Wahlbündnis mit dem linksperonistischen Kandidaten Héctor J. Cámpora durchsetzte; dieser trat unter dem Druck der Rechtsperonisten zurück. Der zurückgekehrte Perón stellte sich, im September 1973 erneut zum Staatschef gewählt, auf die Seite der eher konservativen gewerkschaftlichen Peronisten, ein Kurs, den nach seinem Tod (1974) Isabelita Perón fortsetzte. Die zum Teil neu gebildeten linksperonistischen Parteien gingen daraufhin in Opposition zu ihrer Regierung. Nach dem erneuten Parteienverbot unter der Militärherrschaft (1976-83), während der sich die Gewerkschaften jedoch behaupten konnten, gewann der marktwirtschaftlich orientierte »Erneuerungsflügel« (»renovadores«) innerhalb des Partido Justicialista an Bedeutung und setzte sich 1989 mit der Wahl C. S. Menems zum Präsidenten durch.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Lateinamerika: Oligarchien und Militärdiktaturen ab 1929
Universal-Lexikon. 2012.