Östrogene
[zu griechisch oĩstros »Leidenschaft«], weibliche Geschlechtshormone.
II
Östrogene
(Estrogene), Geschlechtshormone, die in den Eierstöcken und vor allem in den Eifollikeln, daneben in den Nebennierenrinden und in geringen Mengen auch in den Hoden gebildet werden. Der Name leitet sich vom Griechischen östrus her, was so viel bedeutet wie Brunst, Leidenschaft. Die Östrogene bewirken die Reifung der Eifollikel, den Eitransport, das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut in der ersten Hälfte des Monatszyklus, die Zusammensetzung des Sekretes aus der Gebärmutter, insbesondere des Zervikalschleims, und die Beschaffenheit der Scheidenhaut. Während der körperlichen Entwicklung sind die Östrogene mitverantwortlich für die Ausbildung der weiblichen sekundären Geschlechtsmerkmale und die Knochenreifung. Weitere Wirkungen sind die Speicherung von Körperwasser und die Hemmung der Talgdrüsenfunktion. Synthetische Östrogene werden heute vorwiegend in den hormonalen Verhütungsmitteln wie der Pille, der Pille danach und zur Behandlung hormoneller Störungen sowie nach den Wechseljahren verwendet.
Universal-Lexikon. 2012.